Szenyéri Zoltán: Dreihundert Jahre in der Umgebung von Dombóvar

Diesmal bieten wir unseren Lesern eine ortsgeschichtliche Publikation an, in der der Autor besonderen Wert auf die vergangenen 300 Jahre im Leben der deutschen Volksgruppe in Ungarn gelegt hat.

Dr. Zoltán Szenyéri schloss 1993 sein Studium als Gymnasiallehrer für Geschichte und Geografie ab und unterrichtete anschließend an seiner „Alma Mater”, dem Illyés-Gyula-Gymnasium in Dumbowa/Dombóvár, wo er später auch als stellvertretender Direktor arbeitete, und nun seit 14 Jahren diese Bildungseinrichtung leitet. 2002 verteidigte er seine Doktorarbeit, in der er die deutsche Bevölkerung der Komitate Branau und Tolnau von der Zeit der Ansiedlung bis zur Gegenwart untersuchte. Die Dissertation wurde bald darauf in Buchform veröffentlicht, und 2004 erschien eine überarbeitete, zweisprachige Ausgabe mit dem Titel „Deutsche Schicksale in Südtransdanubien (1700-2001)”. Mehrere seiner weiteren Forschungsprojekte wurden in Buchform veröffentlicht. Diese hatten unerwarteten Erfolg, und die gedruckten Exemplare waren stets schnell vergriffen. Er zog sich für eine Weile aus der Forschung zurück, er hielt keine Vorträge, aber bewarb sich 2015 erfolgreich bei der vom Landesschulamt initiierte Ausschreibung für Forschungslehrer, in deren Rahmen er wissenschaftliche Arbeit im Nationalitätenbereich betrieb. Dies veranlasste ihn dazu, zu seiner Doktorarbeit zurückzukehren, die er mit Archivrecherchen zu den verschiedenen Formen von Repressalien gegen Deutsche zwischen 1944 und 1948 ergänzte. Daraus entstand wiederum ein längeres Werk, das er für veröffentlichungswürdig hielt. Aufgrund seines Umfangs wurde es 2018 in zwei Teilen in zwei separaten Zeitschriften, und dann, mit Unterstützung der Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung von Dumbowa, auch in Form des vorliegenden Buches veröffentlicht.

Eine weitere Anfrage trug zur Fertigstellung des Buches bei: 2016 bat die Selbstverwaltung der Stadt den Autor, für den Naturpark Kapos-Hegyhát eine Hintergrundstudie über die deutschstämmige Bevölkerung der betroffenen Siedlungen zu erstellen. Der Antrag erforderte die Mitarbeit und Kooperation von 14 Gemeinden, da zu den Zielen des Parks die Erforschung und der Schutz der natürlichen und kulturellen Schätze der Landschaft gehören. Das Buch befasst sich vor allem mit den Veränderungen der Zahl und des Anteils der Deutschen von der Ansiedlung bis zur Gegenwart, wobei die Methodik der ethnischen Geografie angewandt wird. Unterstützt wird dieser Ansatz durch zahlreiche Karten, so dass jeder Leser das Geschriebene nachvollziehen kann, aber im Buch fehlt es an historischen Übersichten und einer Beschreibung der Umstände der Zeit auch nicht. 

Wir empfehlen dieses Werk allen Geschichtsliebhabern und Menschen, die in und um Dumbowa leben, um ihr Wissen über ihre Heimat zu erweitern.

Szenyéri Zoltán: Háromszáz esztendő Dombóvár környékén – Dreihundert Jahre in der Umgebung von Dombóvár. Veränderungen in der Bevölkerungszahl der Deutschen in der Umgebung von Dombóvár vom Anfang des 18. Jahrhunderts bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts
Herausgeber: Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung von Dombóvar, 2023
211 Seiten
Sprache: Deutsch, Ungarisch

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