Márkus Beáta: „Csak egy csepp német vér”. A német származású civilek Szovjetunióba deportálása Magyarországról 1944/45

Umschlag des Buches

Am Ende des Zweiten Weltkrieges war Ungarn von Nazideutschland besetzt, und in dem vom Krieg fast völlig ausgeschöpften Land herrschte der Pfeilkreuzler-Terror. Trotz der Gräueltaten der Roten Armee erhoffte die Bevölkerung, dass die Befreiung des Landes eine friedliche, demokratische Zukunft sichert und das Alltagsleben sich schnell normalisieren wird. Für zehntausende Ungarndeutsche bedeutete die Ankunft der „friedensbringenden” Sowjetsoldaten jedoch den Anfang von großem Leiden und Schmerz, was man heute mit dem Begriff Malenkij Robot bezeichnet. Die Grundlage für die Verschleppung der Angehörigen der deutschstämmigen, arbeitsfähigen Zivilbevölkerung in die Sowjetunion war der am 16. Dezember 1944 von dem Staatlichen Verteidigungskomitee der Sowjetunion verkündete Beschluss Nr. 7161.

 

 

 

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Bogdan wie es singt, spielt und tanzt

Umschlag der Publikation

Zum Bestand einer Bibliothek gehören nicht nur großformatige Fachbücher, schwere Studienbände oder Lexika, sondern auch Zeitungen, Zeitschriften und sogar Broschüren sowie kleinere Publikationen, die nicht viel mehr Seiten als ein Heft haben, aber trotzdem viele wertvolle Informationen enthalten. Dem­ge­mäß befinden sich auch in der Ungarndeutschen Bibliothek verschiedene Arten von Publikationen, die u. a. ungarndeutsche Tanzgruppen, Heimatmuseen, Handwerker, Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen, die Tätigkeiten einer örtlichen Nationalitätenselbstverwaltung oder die Gegenwart der ungarndeutschen Gemeinschaft einer Siedlung vorstellen.

 

 

 

 

 

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Kustár Rozália: Hartai gyógyító hagyományok

Umschlag des Buches

Wer sich für die Volkskunde der Ungarndeutschen interessiert, kann ziemlich leicht Bücher mit Volksliedern, Kinderreimen, Sprüchen, Beschreibungen der kirchlichen Feste und der Alltage des einstigen bäuerlichen Lebens im Bestand der Ungarndeutschen Bibliothek finden. Der neugierige Leser wird auch kein Mangelgefühl haben, wenn er die Mundart, die Gastronomie oder eben die sachliche Kultur der ungarndeutschen Siedlungen erforschen möchte. Die Thematik der traditionellen Volksheilkunde oder Volksheilmethoden muss man aber ein bisschen mehr recherchieren, denn die entsprechenden Beiträge sind eher in den Heimatbüchern oder volkskundlichen Studienbänden zu finden. So befindet sich zum Beispiel im 2006 herausgegebenen Band Szavak szivárványa auch eine Studie über die volkstümliche Heilung der Ungarndeutschen in Hartau und die der Slowaken von Dunaegyháza von Rozália Kustár.

 

 

 

 

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A magyarországi németek elmúlt 100 éve

Umschlag des Buches

Schon seit der Ansiedlung der ersten deutschen Kolonisten im 18. Jahrhundert war für das Ungarndeutschtum neben der Ausbildung zusammenhaltender Gemeinschaften Fleiß, Sparsamkeit und ein friedliches Zusammenleben mit den anderen Nationalitäten charakteristisch. Nach dem Friedensvertrag von Trianon wurde die in „Rumpfungarn verbliebene” deutsche Volksgruppe mit ihrer Anzahl von 550.000 Menschen die größte nationale Minderheit des Landes. Damals lebten in Ungarn 7,6 Millionen Menschen, so machten die Deutschen fast sieben Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Vor einem Jahrhundert fing das Ungarndeutschtum an, auf dem Gebiet des verbliebenen Trianon-Ungarns sich mit Jakob Bleyer politisch zu organisieren. Heute leben wir in einem Land, wo man schon über entsprechende Nationalitätenrechte sowie kulturelle Autonomie sprechen kann. Trianon und die darauffolgenden Jahrzehnten im 20. Jahrhundert brachten nicht nur für die Mehrheitsnation gravierende Änderungen, sondern auch im Leben der Ungarndeutschen.

 

 

 

 

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Wo wir uns daheim fühlen. Tscholnok

Umschlag des Buches

Der Bestand der Ungarndeutschen Bibliothek ist – wie das auch in anderen Bibliotheken üblich ist – nach verschiedenen Themenbereichen aufgeteilt, damit die Arbeit der Forscher oder der Interessenten erleichtert wird. Die Sammlung der ortsgeschichtlichen Bücher mit mehr als 500 Exemplaren ist eine der umfangreichsten in der Bibliothek. Die Werke sind nicht nur ihrer Qualität, Quantität oder Sprache, sondern auch ihrer inhaltlichen Zusammensetzung nach ganz unterschiedlich. Viele zählen zu den rein geschichtlichen Ortsmonografien, viele zu den sog. Heimatbüchern. So gibt es auch mehrere, die zugleich unterschiedliche Themen wie Geschichte, Volkskunde, Mundart, Literatur, Gastronomie und gegenwärtige allgemeine Lage der Ungarndeutschen in den jeweiligen Ortschaften behandeln.

 

 

 

 

 

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Dabóczi Ákos: Presshäuser und Weinkeller in Kleinmarosch. Eine Auswahl aus den Fotos des Autors

Umschlag des Buches

Die deutschen Kolonisten aus dem 18. Jahrhundert waren von Anfang an bestrebt ihre mitgebrachte Identität, Sprache und Kultur zu bewahren. Nicht weniger war ihnen wichtig, dass mithilfe ihrer Mentalität, der legendären deutschen Sparsamkeit und Arbeitsamkeit und der aus deutschem Sprachgebiet stammenden Techniken die brach liegenden ungarischen Felder so schnell wie möglich und effektiver als je zuvor fruchtbar gemacht werden. Angeblich sollten sie bei der Ansiedlung die „vier Ws”: Wasser, Wald, Wiese und Weinberg gesucht haben, bzw. waren sie froh, wenn diese Begebenheiten am Ansiedlungsort schon vorhanden waren.

 

 

 

 

 

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Tóth Ágnes: Németek Magyarországon.1950-1970

Umschlag des Buches

Wenn man das Bestehen der einzelnen ungarndeutschen Gemeinschaften aus einer breiteren geschichtlichen Perspektive beobachtet, kann man feststellen, dass es seit der Ansiedlung im 18. Jahrhundert bis Ende des Zweiten Weltkrieges ein fast ungestörtes Zusammenleben mit der Mehrheitsbevölkerung erfolgte. Mit seinem Anführer, Jakob Bleyer, versuchte das Ungarndeutschtum noch in den 1920er und 1930er Jahren sich politisch einheitlich zu organisieren. Nach Bleyers Tod war in der Volksgruppe – wegen der Tätigkeit des von Hitlerdeutschland beeinflussten Volksbundes – jedoch eine Spaltung zu beobachten. Die größten Änderungen erfolgten aber mit den Schicksalsschlägen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

 

 

 

 

 

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Kerekes Anna: Megszépítés nélkül. Egy sváb család hányattatásai

Umschlag des Buches

Um über die Vergangenheit der Ungarndeutschen etwas zu erfahren, greift man meistens nach geschichtlichen Fachbüchern, die uns die Zusammenhänge mithilfe von Daten, Fakten, Dokumenten und Quellen aufdecken und zugleich einen historischen Überblick verschaffen. Was mit den einzelnen Menschen und Familien geschehen ist, kann man eher aus gut dokumentierten bzw. erzählten Einzelschicksalen erfahren, in denen eine subjektive, oft sehr realitätsnahe Wahrheit über das Geschehene aus einer persönlichen Perspektive dargestellt wird.

 

 

 

 

 

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Wagner János

Umschlag des Buches

Am 10. September 2020 fand im Haus der Ungarndeutschen die Vernissage der Ausstellung Kontakte – Kontraste des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler unter der Mitwirkung vom Ungarndeutschen Kultur- und Informationszentrum und Bibliothek (Zentrum) statt. Wie die Veranstaltungen vom Zentrum den Interessenten mit einer bunten Palette an Programmen bedienen, verfügt auch der Bestand der Ungarndeutschen Bibliothek über ein breites Spektrum an Büchern, um ein großes Leserpublikum zu erreichen. So befinden sich hier auch Ausgaben, die ungarndeutsche bildende Künstler und ihr künstlerisches Schaffen den Lesern näherbringen. Unter ihnen findet man zum Beispiel Biografien, Ausstellungskataloge oder auch Künstlerportraits. VUdAK-Veröffentlichungen fehlen selbstverständlich auch nicht aus dieser Sammlung.

 

 

 

 

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Unser Schicksal

Umschlag des Buches

Nach der Ansiedlung konnten die Deutschen in Ungarn eine längere Zeit fast ungestört leben. Abgesehen von der Assimilation der städtischen Bevölkerung im 19. Jahrhundert hat sich in den ungarndeutschen Gemeinschaften der Siedlungen nicht vieles verändert. Der Friedensvertrag von Trianon im Jahre 1920 führte dazu, dass das Ungarndeutschtum mit seinen um die 500.000 Angehörigen unter den im Land verbliebenen anderen Nationalitäten die größte wurde, es aber von der Assimilation gefährdet war. Jakob Bleyer und seine Anhänger erkannten, dass die Volksgruppe sich, um diese zu vermeiden, politisch organisieren und eine sprachlich-kulturelle Autonomie sichern muss. So wurde 1924 der Ungarnländische Deutsche Volksbildungsverein gegründet. Nach Bleyers Tod entstand 1933 ein Vakuum in der ungarndeutschen Nationalitätenpolitik. Der von dem radikalen Franz Anton Basch 1938 gegründete Volksbund der Deutschen in Ungarn blieb bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs die einzige legitime Organisation für die Ungarndeutschen. Obwohl es am Anfang nicht klar ausgesagt wurde, waren die Bestrebungen und Ziele des Volksbundes von Hitlerdeutschland abhängig und die Organisation war ihm völlig ausgeliefert. Die ungarische Regierung hat mit der Zulassung der SS-Rekrutierungen die kriegsfähigen Männer der Volksgruppe praktisch dem reichsdeutschen Kriegsapparat ausgeliefert. Das Ende des Zweiten Weltkriegs bedeutete für die Ungarndeutschen nicht den Wiederaufbau, den Frieden oder den Neubeginn, sondern den Anfang des Leidens. Zehntausende wurden in die Sowjetunion zur Malenkij Robot verschleppt und Hunderttausende enteignet, entrechtet oder nach Deutschland vertrieben.

 

 

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