Literatur und Kultur im Königreich Ungarn um 1800

Die Buchempfehlung dieser Woche ist vielleicht für Germanistikstudenten am nützlichsten, aber wir empfehlen diesen Band, eine Sammlung von Prosatexten, allen.

Das hier empfohlene Werk ist das dritte Buch der Schriftenreihe Deutschsprachige Texte aus Ungarn. Das erste befasste sich mit Gedichten und im zweiten ging es um Dramen. In dieser Schriftenreihe werden die literarischen Werke des an der Wende des 18. und 19. Jahrhunderts blühenden deutschsprachigen Schrifttums in Ungarn vorgestellt.

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Gion Nándor: Rózsaméz

Der aus dem ehemaligen Jugoslawien stammende Nandor Gion (1941-2002) war einer der bekanntesten ungarischen Minderheitenautoren der 60er und 70er Jahre. Er wurde in Thomasberg/Szenttamás, im südlichen Teil der Batschka geboren, wo auch seine Romane spielen. Bei dem hier empfohlenen Werk handelt es sich um die Fortsetzung von Der Soldat mit der Blume, das Sie durch die Buchtipps der Ungarndeutschen Bibliothek schon kennen.

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Reinhard Bohse: Von einem, der auszog in eine nicht vergangene Zeit

Umschlag des Buches

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der Befreiung und der gleichzeitigen Besetzung Ungarns durch die Sowjetarmee begann nicht nur für die nach der Vertreibung in Ungarn verbliebenen Ungarndeutschen, sondern auch für die nach Deutschland Vertriebenen ein neues und schwieriges Leben. Aus den von westlichen Alliierten besetzten Gebieten Deutschlands wurde die BRD und aus der Sowjetischen Besatzungszone die DDR gegründet. Dank der verschiedenen Organisationen, Vereine und der sogenannten Landsmannschaften konnten die in der BRD lebenden Vertriebenen ihre Bräuche pflegen und auch ihre Identität ausleben. Im Gegenteil dazu war es in der DDR ein Tabu, über die ungarndeutsche Vergangenheit und Vertreibung zu reden oder den Staat bzw. das kommunistische Regime zu kritisieren. Über das Leben in der DDR wurde unzensiert, abgesehen von einigen ausgebürgerten Dissidenten wie Wolf Biermann, praktisch bis zur Wende und Wiedervereinigung nicht offen und auch nicht viel geäußert.

 

 

 

 

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Bächer Iván: Az elhagyott falu

Umschlag des Buches

Die ungarndeutsche Landkarte Die Deutschen in Ungarn – eine Landkarte mit den deutschen Ortsnamen zeigt uns nicht nur die Ortschaften mit allen deutschen geografischen Bezeichnungen, sondern auch Daten der Volkszählung 2011, die Kultur- und Bildungseinrichtungen der Ungarndeutschen (Stand: 2014) sowie die nach den Wahlen 2014 gegründeten Selbstverwaltungen der deutschen Nationalität. Bei genauerer Betrachtung der Landkarte sieht man, dass es auch Gemeinden gibt, die nur mit einem zitronengelben Kreis markiert sind und somit unter den anderen (mit grünem Kreis markierten) eine Ausnahme bilden. Diese Ortschaften haben heute keine bedeutende deutsche Bevölkerung mehr oder lieferten bei der Volkszählung im Jahre 2011 keine Angaben. Laut der Volkszählung im Jahre 1941 hatten sie jedoch noch einen deutschen Bevölkerungsanteil von mehr als 10% und waren mehrere Jahrhunderte lang – die meisten von ihnen bis zur Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg – überwiegend von Ungarndeutschen bewohnt.

 

 

 

 

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Gabriele Vasak: Den Dritten das Brot

Umschlag des Buches

Ungarn wurde vor 76 Jahren – im April 1945 – von der Besetzung durchs Nazideutschland vollständig befreit. So hieß es zumindest offiziell, dass der Krieg am 4. April auf ungarischem Boden zu Ende ging. Während der Jahrzehnte der kommunistischen Diktatur versuchte man die Befreiung durch Mittel der politischen Propaganda als etwas rein Positives darzustellen und ihre Schattenseiten zu verleugnen. Die Gräueltaten der Sowjetsoldaten, das Leid der Zivilbevölkerung, so auch die Verschleppung der Ungarndeutschen in die Sowjetunion zur Zwangsarbeit versuchte man fast bis zur Wende völlig zu verschweigen.

 

 

 

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László Tarnói: Schnittpunkte. Literarisches Leben des deutschsprachigen Ungarn um 1800

Umschlag des Buches

Die massenhafte Ansiedlung der Deutschen in Ungarn war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts bzw. bis zu den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts praktisch abgeschlossen. Mit den schon seit dem Mittelalter hier ansässigen deutschen Bürgern bildeten die in der Neuzeit angesiedelten und zugewanderten deutschen Ansiedler in vielen Großstädten, so auch in der Hauptstadt, – zusammen mit den Juden – eine deutschsprachige Mehrheit.

 

 

 

 

 

 

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