Literatur und Kultur im Königreich Ungarn um 1800

Die Buchempfehlung dieser Woche ist vielleicht für Germanistikstudenten am nützlichsten, aber wir empfehlen diesen Band, eine Sammlung von Prosatexten, allen.

Das hier empfohlene Werk ist das dritte Buch der Schriftenreihe Deutschsprachige Texte aus Ungarn. Das erste befasste sich mit Gedichten und im zweiten ging es um Dramen. In dieser Schriftenreihe werden die literarischen Werke des an der Wende des 18. und 19. Jahrhunderts blühenden deutschsprachigen Schrifttums in Ungarn vorgestellt.

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Canonica Visitatio – 1841 – Vecsés

Diese Woche stellen wir unseren Lesern eine besonders wertvolle Publikation über den Besuch in der Pfarrkirche von Wetschesch im Jahre 1841 vor. Das Buch konnte dank der Forschungsarbeit von Michael Frühwirth entstehen, aber auch Ferenc Stéhli und Csilla Tuza müssen für ihre Arbeit gewürdigt werden, da sie die lateinischen und deutschen Texte ins Ungarische übersetzt haben.

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Joschi Ament: „Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei”. Das Schicksal der Deutschen aus Elek in Ungarn

Diese Woche bieten wir den Lesern der Ungarndeutschen Bibliothek eine Dokumentation über die Ungarndeutschen in Elek an. Das Buch Es geht alles vorüber, es geht alles vorbeivon Joschi Ament wurde 2015 veröffentlicht und steht nun in unserer Bibliothek zum Lesen und zur Ausleihe zur Verfügung.

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Stephan Scholz, Maren Röger, Bill Niven (Hg.): Die Erinnerung an Flucht und Vertreibung

Die Ungarndeutsche Bibliothek empfiehlt diese Woche ein Handbuch, das vor allem einen umfassenden Überblick über die Medien und Praktiken, die den deutschen Vertreibungsdiskurs seit Jahrzehnten dominieren, bzw. Einblicke in das Wiederaufleben und die Konflikte der deutschen Erinnerungsgeschichte nach 1945 bieten will.

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Wéber Krisztina: Hoztam utat

Umschlag des Buches

Unsere Gegenwart setzt sich immer aus verschiedenen Ereignissen der Vergangenheit zusammen. Um die eigene, ungarndeutsche Identität besser zu verstehen, lohnt es sich auch, nicht nur mit dem Schicksal der eigenen Familie, sondern auch mit der Vergangenheit der ganzen Volksgruppe eingehender auseinanderzusetzen.

Die Autorin des hier empfohlenen, 2021 herausgegebenen Buches versuchte auch bestimmte Teilgebiete der ungarndeutschen Vergangenheit zu beleuchten, die nach ihrer Ansicht bislang weniger oder nicht klar behandelt wurden.

 

 

 

 

 

 

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Wolfgang Zimmermann, Josef Wolf (Hg.): Die Türkenkriege des 18. Jahrhunderts

Umschlag des Buches

Die wichtigste Bedingung für die erfolgreiche Ansiedlung der Donauschwaben – und somit auch der Ungarndeutschen – und ihre spätere effiziente wirtschaftliche Entwicklung war die durch Frieden gesicherte Stabilität, nicht nur auf den Ansiedlungsbieten, sondern auch im ganzen Land. Diese erfolgte durch die − mit dem Friedensabkommen von Sathmar 1711 besiegelte − Niederschlagung des Rákóczi-Aufstandes und den − mit den Osmanen im Jahre 1718 geschlossenen − Friedensvertrag von Passarowitz. Die meisten Werke von Historikern setzen in der Untersuchung der Geschichte der Ungarndeutschen ihren Schwerpunkt eher auf die Gründe und Umstände der Ansiedlung als auf ihre Voraussetzungen oder Vorgeschichte. Die osmanische Herrschaft in Europa sowie ihre Wechselbeziehungen mit den Westmächten in Kriegs- wie auch in Friedenszeiten sind aber nicht nur ein Teil europäischer und ungarischer Geschichte, sondern auch für die der Donauschwaben und somit auch der Ungarndeutschen bestimmend.

 

 

 

 

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Az együttélés történelme: nemzetiségi kérdés Magyarországon

Umschlag des Buches

Schon zur Zeit der Staatsgründung war das Königreich Ungarn – wie wir es heute sagen würden – ein multiethnisches Land. Einige Völker waren schon vor der Landnahme der Ungarn im Karpatenbecken anwesend, andere kamen mit ihnen, oder wurden später – wie die Sachsen – ins Land gerufen. Im Mittelalter waren die jeweiligen Herrscher immer bestrebt, dass das Land stark und unabhängig bleibt, und ihre Völker friedlich zusammenleben, wobei die Ungarn die Mehrheit der Bevölkerung ausmachten. Der kontinuierlichen Entwicklung im Mittelalter hat die 150-jährige Türkenherrschaft ein Ende gesetzt, und nach 1686 hat sich auch die ethnische Zusammensetzung des Landes enorm verändert. Unter den Nationalitäten erreichte der Anteil der Ungarn erst bei der Volkszählung im Jahre 1910 wieder eine Mehrheit in der Bevölkerung. Diese „knappe Mehrheit” war größtenteils auch nur Folge des ungarischen Nationalismus, also der Assimilation und der kontinuierlichen Magyarisierungsbestrebungen.

 

 

 

 

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A magyarországi németek elmúlt 100 éve

Umschlag des Buches

Schon seit der Ansiedlung der ersten deutschen Kolonisten im 18. Jahrhundert war für das Ungarndeutschtum neben der Ausbildung zusammenhaltender Gemeinschaften Fleiß, Sparsamkeit und ein friedliches Zusammenleben mit den anderen Nationalitäten charakteristisch. Nach dem Friedensvertrag von Trianon wurde die in „Rumpfungarn verbliebene” deutsche Volksgruppe mit ihrer Anzahl von 550.000 Menschen die größte nationale Minderheit des Landes. Damals lebten in Ungarn 7,6 Millionen Menschen, so machten die Deutschen fast sieben Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Vor einem Jahrhundert fing das Ungarndeutschtum an, auf dem Gebiet des verbliebenen Trianon-Ungarns sich mit Jakob Bleyer politisch zu organisieren. Heute leben wir in einem Land, wo man schon über entsprechende Nationalitätenrechte sowie kulturelle Autonomie sprechen kann. Trianon und die darauffolgenden Jahrzehnten im 20. Jahrhundert brachten nicht nur für die Mehrheitsnation gravierende Änderungen, sondern auch im Leben der Ungarndeutschen.

 

 

 

 

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