Diese Woche stellen wir eine der jüngsten Anschaffungen der Ungarndeutschen Bibliothek vor, ein in diesem Jahr erschienenes Heimatbuch über Schicksale und Rezepte.
Die Autorin des Buches, Gabriella Péhl, wurde 1958 in Budapest geboren. In ihrer Kindheit spielte Schorokschar eine wichtige Rolle, da sie dort die Grundschule besuchte, und ihre Texte und Geschichten handeln oft von diesem Bezirk. Sie arbeitete viele Jahre lang als Radiojournalistin und ist heute Lehrerin an der Hunyadi János Deutschen Nationalitätengrundschule in Harast. Sie veröffentlichte bereits mehrere Bücher über die Vergangenheit, Traditionen und Gastronomie der ungarndeutschen Gemeinschaft. Das hier vorgestellte Werk ist das sechste in der Reihe.
Nach einem kurzen geschichtlichen Überblick darüber, wer die Ungarndeutschen sind, woher sie kamen, wo sie sich niederließen, wie sie ihre Häuser bauten und welche Bräuche sie pflegten, kommen wir zum zweiten Kapitel, das die Geschichten von Menschen aus Schorokschar und Harast erzählt. Unter anderem können wir die Geschichten des Trompetenkünstlers Georg Geiger und des Künstlers Antal Lux lesen, aber auch persönliche Erzählungen über Familienmitglieder, Vereine und Handwerk. Im dritten, kürzeren Kapitel wird der Leser auf einen Rundgang durch die Heimatmuseen von Schorokschar und Harast mitgenommen, um dann im zweiten Hauptteil des Buches eine Vielzahl von Rezepten kennenzulernen. Hier findet jeder für das ganze Jahr, für jedes Fest und jeden Anlass etwas nach seinem Geschmack, denn neben Hauptgerichten und Kuchen erfährt man auch, wie man Eingemachtes, Vorspeisen und sogar Sirup zubereitet. Zum Schluss gibt es noch einen umfangreichen schwäbischen Brauchtumskalender, eine wichtige Ergänzung für einen traditionsbewussten Haushalt.
Dieses Buch ist in vielerlei Hinsicht interessant und lesenswert. Jede Geschichte, die erzählt wird, ist nur ein Teil der Lebensgeschichte der jeweiligen Person, und die Lektüre hinterlässt unweigerlich das Gefühl, dass man mehr wissen möchte, mehr über das Leben und die Geschichte der dort lebenden Ungarndeutschen. Darüber hinaus ist die schriftliche Form der von den Vorfahren überlieferten Rezepte besonders wertvoll, da sie von Hand zu Hand über viele Generationen hinweg weitergegeben werden können.
Wir empfehlen diese Publikation all jenen, die sich gerne auf die Spuren der Ungarndeutschen begeben und sich für ihre Gastronomie interessieren.
Péhl Gabriella: A vérünkben van. Sváb sorsok, hagyományok, receptek (Wir haben es im Blut. Schwäbische Schicksale, Traditionen, Rezepte)
Privatausgabe, 2023
125 Seiten
Sprache: Ungarisch
Die empfohlenen Bücher sind in der Sammlung der Ungarndeutschen Bibliothek – wenn nichts weiteres Angegeben – nur zur Leihe zugänglich.
Weitere Informationen: info@bibliothek.hu