Diese Woche stellen wir eine der jüngsten Anschaffungen der Ungarndeutschen Bibliothek vor, ein in diesem Jahr erschienenes Heimatbuch über Schicksale und Rezepte.
Tag: Kochrezepte
„Ja, Tolnau is a schöni Gma”. Ezerízű sváb konyha Vértestolnán
In unserem dieswöchigen Buchtipp empfehlen wir ein Rezeptbuch mit ungarndeutschen Gerichten für den Alltag und besondere Anlässe, diesmal von den fleißigen Hausfrauen aus Tolnau.
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Maria Henkei: Omas Welt
Die gastronomischen Traditionen der Ungarndeutschen sind mit dem örtlichen Brauchtum eng verbunden. Was man in der jeweiligen Gegend unter den örtlichen Klimabedingungen herstellen konnte, wurde auch als Zutat für Gerichte verwendet. Die Essgewohnheiten hingen mit den kirchlichen und familiären Festen sowie der Änderung des Wetters während der wechselnden Jahreszeiten ebenfalls zusammen. In vielen der bislang erschienenen ungarndeutschen Kochbüchern kann man neben Kochrezepten auch über die einstigen Essgewohnheiten der örtlichen Schwaben lesen.
Réti Andrásné: A kakasdi sváb konyháról
In zahlreichen sog. Heimatbüchern wurden die einstigen ortsüblichen Essgewohnheiten und oft Rezepte der Ungarndeutschen aufgezeichnet. Zur größten Freude der Leser mit gastronomischem Interesse erschienen aber in den vergangenen Jahrzehnten auch mehrere Kochbücher verschiedenster ungarndeutscher Ortschaften.
Népcsoportok konyhája. Bonyhád ízei
Der Talboden ist eine Kleinregion in der Schwäbischen Türkei, dessen Zentrum und größte Siedlung seit der Ansiedlung der Deutschen Bonnhard/Bonyhád ist. Im Vergleich zu anderen ungarndeutschen Siedlungsgebieten war er sogar die von Ungarndeutschen am dichtesten besiedelte Region im ganzen Land überhaupt. Sie machten 71% der Gesamtbevölkerung dieser Kleinregion aus. Ihre Lage veränderte sich allmählich mit den Enteignungen, Vertreibungen und Internierungen nach 1945. Die Ansiedlung der Sekler aus der Bukowina und Siebenbürgen sowie die der Ungarn aus dem historischen Oberungarn und weiteren Teilen Ungarns führten zur Veränderung der ethnischen Zusammensetzung der ganzen Region. Anfangs war das Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen schwierig. Es kam oft vor, dass in den ungarndeutschen Häusern der ursprüngliche Hausbesitzer und seine Familie und die angesiedelte ungarische „Siedler-Familie” jahrelang unter einem Dach zusammenleben und das einstige Eigentum teilen mussten. Dies führte natürlich oft zu Reibereien. Mit der Zeit kam es zwischen den Volksgruppen zu einer Versöhnung, zu Mischehen und einem friedlichen Zusammenleben.
Genuss kennt keine Grenzen
Die aktive Mitwirkung zusammenhaltender Dorfgemeinschaften im örtlichen Gemeinschaftsleben trägt wesentlich zum kontinuierlichen Bestehen der ganzen ungarndeutschen Volksgruppe auf Landesebene bei. Die unterschiedlichen Tanz- und Kulturgruppen, Freundeskreise sowie Vereine sind beim Erhalt der Traditionen sowie bei der Identitätspflege unentbehrliche Faktoren. Eine solche zusammenhaltende ungarndeutsche Dorfgemeinschaft gibt es in Tarian. Diese Tatsache wurde auch bei einer Zentrum-Veranstaltung im Dezember 2017 im Haus der Ungarndeutschen beweisen. Ein wichtiger Baustein des bunten Gemeinschafts- und Kulturlebens der Tarianer Ungarndeutschen ist die Gemeindepartnerschaft mit dem hessischen Staufenberg. Wie fruchtbar diese Beziehung ist, lässt sich auch daran bemessen, dass die Bürger der zwei Ortschaften 2020 bereits auf eine 30-jährige Gemeindepartnerschaft zurückblicken konnten.
Hanák Ottóné Braun Margit: Anyám konyhája
Wie Schlafen und Atmen zum Erhalt des menschlichen Lebens gehört, so zählt das Essen und Trinken ebenfalls zu unseren Grundbedürfnissen. Daraus folgt auch, dass die Menschheit fast unmittelbar nach der Erfindung des Feuers auch die Koch- und Backkunst erfunden und entwickelt hat. Die Beliebtheit der Gastronomie spiegelt sich auch in der Popularität der verschiedenen ungarndeutschen Gastro-Festivals und örtlichen Koch- und Backkursen wider. Die verschiedenen Kochtraditionen der älteren Generationen werden dabei sehr anschaulich weitergegeben und öfters in unterschiedlichen Rezeptbüchern dokumentiert. Zum Glück sind in den letzten Jahrzehnten mehrere Publikationen dieser Art veröffentlicht, in denen ein wichtiges Stück unserer ungarndeutschen Vergangenheit bewahrt wird.
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Hartianer Kochbuch
Dank zahlreicher örtlicher Gemeinschaften verschiedener Siedlungen wurden in den letzten Jahrzehnten vieles aus der schwäbischen Vergangenheit gerettet und dokumentiert. So erschienen unter anderem auch Bücher, die Lieder, Sprüche, Bräuche, Mundartwörter oder Archivbilder aus dem jeweiligen Ort beinhalten bzw. beschreiben, und somit diese für die Zukunft retten und zugleich dem neugierigen Leserpublikum eine große Freude bereiten. Dazu zählen auch Kochbücher, die nicht nur Rezepte, sondern auch einstige ortstypische Essgewohnheiten dokumentieren. Es ist oft eine große Frage, was wir überhaupt noch aus der Vergangenheit in den Alltag umsetzen könnten, wie wir unsere ungarndeutsche Identität überhaupt beleben könnten. Die verschwindende Mundart wieder zu sprechen oder das Tragen der Tracht im Alltag ist nicht mehr realisierbar. Alte Gerichte wieder auf die Teller zu zaubern ist jedoch viel einfacher, was auch die Beliebtheit der Kochbücher erklärt. Kein Wunder, dass sie öfters fast gleich nach ihrem Erscheinen vergriffen werden.
Arnold Mária: Essgewohnheiten und Speisen aus Herend
Die Porzellanmanufaktur in Herend ist weltberühmt. Über die Siedlung ist es aber eventuell weniger bekannt, dass ihre Vergangenheit und Gegenwart auch von Ungarndeutschen geprägt ist. Wer die Veranstaltung der Programmreihe Zentrum-Programme im HdU am 14. Dezember 2016 besucht hat, kann sich daran erinnern, dass in Herend und seiner Gegend der Brauch des Christkindlspiels gepflegt wird. An jenem Abend waren auch weihnachtliche Köstlichkeiten der Bakonyer Ungarndeutschen zu kosten. Anhand des kulinarischen Erlebnisses konnte man vermuten, dass die hiesige ungarndeutsche Küche auch zu den anderen Festen wie Ostern, Neujahr oder Faschingszeit noch Vieles zu bieten hat.
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Die Küche unserer Ahnen von Moor. Ungarndeutsche Gerichte für Alltag und Festtag
Moor liegt zwischen dem Schildgebirge und dem Bakonyer Wald in der nach der Kleinstadt benannten Moorer Senke. Dank der günstigen geografischen Lage wurde hier schon im Altertum Wein angebaut, bekannt ist die zum Teil ungarndeutsche Siedlung für ihren berühmten Wein Tausendgut. Wer aber schon in Moor war, weiß bestimmt, dass sie auch andere eigentümliche gastronomische Köstlichkeiten anzubieten hat, wie zum Beispiel der Kwirzedl-Kuchen. Das hier behandelte kleine zweisprachige Kochbüchlein wurde 2017 von der Ungarndeutschen Selbstverwaltung Moor herausgegeben, und bietet einen breiteren Einblick in die ungarndeutsche Gastronomie der Stadt.
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