Gion Nándor: Ez a nap a miénk

Diese Woche empfehlen wir den dritten Band des Romanzyklus eines Autors, den wir bereits mehrfach vorgestellt haben. Der Roman spielt in der Woiwodina, in der Kleinstadt Thomasberg und deren Umgebung, wo mehrere Nationalitäten zusammenleben.

Nándor Gion erzählt in seinem Romanzyklus Latroknak is játszott in vier Romanen die Geschichte seiner Heimatstadt von 1898 bis in die 1950er Jahre. Die Bände Der Soldat mit der Blume und Rózsaméz wurden den Lesern bereits in Form von Buchempfehlungen auf unserer Webseite vorgestellt, das vorliegende Werk ist die Fortsetzung dieser Romanreihe.

Im dritten Teil erfahren wir über die Auswirkungen und Ereignisse des Zweiten Weltkriegs auf Thomasberg und die Wendungen im Leben der beiden guten Freunde, István Rojtos Gallai und Adam Török. 

Das Buch beginnt am Morgen des Ostersonntags 1941, als die Truppen der ungarischen Armee in Thomasberg eintreffen und die Bevölkerung zu ihrer Begrüßung eilt. Zu diesem Zeitpunkt sind die serbischen Truppen bereits abmaschiert, und die serbischen Einwohner des Dorfes hatten sich wegen der Begeisterung der Ungarn zurückgezogen. Die Ungarn jubeln, denn die Rückeroberung des Südens gibt ihnen Hoffnung, dass dieser Tag eine tausendjährige Fortsetzung haben wird.

Der Protagonist Gallai und seine schwäbische Frau, Rézi Krebs, sind inzwischen Großeltern geworden, und er wurde von der ungarischen Führung zum Feldwächter ernannt. Im weiteren Verlauf des Romans erfahren wir über die Ereignisse in Thomasberg, die durch weltpolitische Geschehenisse beeinflusst wurden, wie die Ausgrenzung und Deportation der örtlichen Juden, später die Inhaftierung der Deutschen in Lagern und die Massaker der Partisanen.

Wir empfehlen diesen Roman denjenigen, die bereits mit den anderen Teilen der Reihe vertraut sind, da er ihnen ein vollständiges Bild der Ereignisse jener Zeit vermittelt. Aber er kann auch für diejenigen von Interesse sein, die mehr über die Geschichte der ethnischen Gruppen der Woiwodina erfahren möchten.

Gion Nándor: Ez a nap a miénk (Dieser Tag gehört uns)
Budapest : Magvető, 2020
373 Seiten
Sprache: Ungarisch

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