Die Geschichte des Volksbunds war immer ein umstrittenes Thema. Manche beurteilen ihn vom Anfang an als Teil der nationalsozialistischer Bewegung, Andere sehen das nicht so eindeutig. Der ungarische Historiker Norbert Spannenberger versucht die Geschichte der Organisation darzustellen ohne dabei Stellung zu nehmen.
Da der Volksbund nicht an sich untersucht werden kann, befasst sich ein großer Teil des Buches mit der Nationalpolitik der jeweiligen Zeitperiode, sei es die Phase der Konsolidierung, oder die Gömbös-Ära. Das Werk stellt auch frühere ungarndeutsche Initiativen wie das Volksbildungsverein vor.
Spannenberger sieht das Unterschied zwischen der Tätigkeit der Organisation vor und während des Krieges in erster Linie darin, dass sie ursprünglich eher als Kulturverein tätig war, später aber stark politisch wurde. Im Band werden die Volkszählung im Jahre 1941, sowie die SS-Rekrutierungen oder die soziale Aktivitäten besprochen. Neben dem Hauptthema befasst sich der Autor mit den Gegnern des Volksbund, der Treuebewegung. Selbstverständlich wird der Untergang des Volksbunds mit dem Ende des Krieges auch dargestellt.
Das Buch empfehlen wir denjenigen, die sich für diese Periode der ungarndeutschen Geschichte interessieren. Das Buch ist auch auf Ungarisch unter dem Titel “A magyarországi Volksbund Berlin és Budapest között” 2005 in der Übersetzung von Dóra Doba erschienen.
Norbert Spannenberger: Der Volksbund der Deutschen in Ungarn 1938-1944 : unter Horthy und Hitler
München : R. Oldenbourg, 2002
(Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa ; 12.)
472 S. : ill.
Sprache: Deutsch
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