Die Lektüre dieser Woche ist eine musikalische Autobiographie von Nikolaus Buzási, in der der musikbegeisterte Leser auch wertvolle Melodien aus dem Werk des Musikers aus Sil entdecken kann.
Tag: Biographie
Máhigné Grób Anna: Egy boldog élet
Die Lektüre dieser Woche sind die Memoiren einer Frau aus einem kleinen Dorf imBakonyer Wald, die die Geschichte ihrer Familie und ihrer geliebten Heimat Ganna aufgezeichnet hat.
Matthias Grecht / geboren am 8. Mai 1920
Die Geschichte eines Landes und unserer Volksgruppe kann auch so verstanden werden, dass sie eigentlich aus Einzelschicksalen besteht, die einerseits immer von einzelnen Personen, andererseits aber auch von den politischen Entscheidungen auf Landesebene bestimmt wird. Wenn man also die historischen Zusammenhänge, die Geschehnisse in einem Land, in einer Ortschaft oder in einer Familie eingreifender verstehen möchte, sollte man sich auch mit dem Schicksal des Einzelnen auseinandersetzen.
Blahó Ferenc: Egy zsámbéki sváb élettörténete
Über die Beteiligung der Ungarndeutschen an den Kämpfen im Freiheitskampf im Herbst 1956 weiß man fast nichts. Es gibt zum Glück Wissenslücken füllende Werke wie der Dokumentarfilm über György Herhoff, einen Märtyrer des Freiheitskampfes, der auch im Haus der Ungarndeutschen, im Rahmen der Programmreihe Zentrum-Programme im HdU 2016 vorgestellt wurde. Von den Schicksalsschlägen der Verschleppungen zur Malenkij Robot, den Enteignungen, Entrechtungen und Vertreibungen waren Hunderttausende von Ungarndeutschen betroffen. In den 1950er Jahren waren die meisten Angehörigen der Volksgruppe verängstigt und unterdrückt. Dank der Verordnung Nr.84/1950 M.T. des Ministerialrates im Jahre 1950 konnten auch die in Ungarn Verbliebenen oder Zurückgeflohenen die ungarische Staatsbürgerschaft wieder erhalten. Danach vergingen bis zum Ausbruch des Freiheitskampfes nur sechs Jahre. Auch die furchtbare Realität der Zwangsarbeitslager von Tiszalök oder Kazincbarcika war damals zeitlich noch sehr nahe und keine schwindelnde Erinnerung aus der fernen Vergangenheit. Eine aktive Beteiligung von Ungarndeutschen an den Geschehnissen von 1956 war aus dieser Hinsicht mehr als außergewöhnlich.
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Sybille Krause: Joschka Fischer. Die Biografie
Heutzutage gibt es zum Glück immer weniger Menschen, die die Wichtigkeit der Klimaschutz-Maßnahmen und die Nützlichkeit der Umweltschutz-Regelungen bezweifeln. Die Meinung der Wissenschaftler, dass Klima und Umweltschutz für die Zukunft der Menschheit lebenswichtig ist, setzt sich auch in breiteren Schichten durch. Das zeigt sich auch daran, dass die grünen Parteien in immer mehr Ländern populär bzw. ins Parlament gewählt werden, mit den Konservativen, Linken und Liberalen konkurrieren und immer öfter zur Koalitionsregierung benötigt werden. So kam es in Deutschland zuerst 1998 dazu, dass zur Regierungsfähigkeit eine „rot-grüne Koalition” benötigt wurden. So wurde Joschka Fischer mit seinem für die Deutschen außergewöhnlich – für manche sogar witzig – klingenden, aber für die Ungarn bekannten Vornamen weltbekannt: Der grüne Politiker war nämlich von 1998 bis 2005 Außenminister und zugleich Vizekanzler Deutschlands.
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Maria Klotz: Claus Klotz und seine Dichtung
Die Werke eines Dichters sind besser zu verstehen, wenn wir auch wissen, aus welchem Anlass sie geschrieben wurden. Ihre Analyse fällt uns noch leichter, wenn wir auch das ganze Lebenswerk ihres Dichters kennen. Am besten ist es aber, wenn die Interpretationen und Selbstreflexionen direkt vom Dichter kommen, was aber eher eine Seltenheit ist.
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Maria Erb, Maria Wolfart (Hg.): In memoriam Valeria Koch, die es hätte geben können
Als Dichterin können wir Valeria Koch am bündigsten mit den Worten des Germanisten János Szabó definieren: „Valeria Koch ist der Fixstern am ungarndeutschen Literaturhimmel”. Die Dichterin ist leider sehr früh, in ihrem 49. Lebensjahr, im Jahre 1998 in Budapest gestorben. Zur Welt ist sie 1949 in Surgetin gekommen, 2019 wäre sie also 70 gewesen. Aus diesem Anlass hat man ihr ein Gedenkjahr gewidmet, das mit der Fortsetzung des noch 2018 gestarteten, schließlich auf den Namen Koch-Tour getauften Ausstellungsprojekts mit erster Station im Haus der Ungarndeutschen zum 20. Todestag auch 2019 weiterlief, mit der Theateraufführung der Deutschen Bühne Ungarn Valerias verdichtete Welten ergänzt, und letztlich mit der Ausgabe dieses Gedenkbuches gekrönt wurde.
Paál Vince: A politika és a publicisztika vonzásában. Gratz Gusztáv pályafutása
Beim Erwähnen von geschichtsformenden, führenden Persönlichkeiten der Ungarndeutschen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts würden den Meisten bestimmt Namen wie Jakob Bleyer oder Franz Basch einfallen. Gustav Gratz zählt leider zu denen, deren Erinnerung vielleicht ein bisschen unwürdig gepflegt wird.
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Reinhold Drescher: Leben und Wirken deutscher Menschen in Ungarn
Die Beziehung zwischen Deutschland und Ungarn war seit den Anfängen eng. Reinhold Dreschers Buch erleuchtet zahlreiche Aspekte des deutsch-ungarischen Zusammenlebens.
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Emil Franzel: Die Habsburger
Seit dem 15. Jahrhundert bis zur modernen Zeit bestimmten sie Ungarns Geschichte: das Haus Habsburg. In Emil Franzels Buch wird die Geschichte des Königshauses von Anfang an dargestellt.