Bogdan wie es singt, spielt und tanzt

Umschlag der Publikation

Zum Bestand einer Bibliothek gehören nicht nur großformatige Fachbücher, schwere Studienbände oder Lexika, sondern auch Zeitungen, Zeitschriften und sogar Broschüren sowie kleinere Publikationen, die nicht viel mehr Seiten als ein Heft haben, aber trotzdem viele wertvolle Informationen enthalten. Dem­ge­mäß befinden sich auch in der Ungarndeutschen Bibliothek verschiedene Arten von Publikationen, die u. a. ungarndeutsche Tanzgruppen, Heimatmuseen, Handwerker, Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen, die Tätigkeiten einer örtlichen Nationalitätenselbstverwaltung oder die Gegenwart der ungarndeutschen Gemeinschaft einer Siedlung vorstellen.

 

 

 

 

 

Diese, im Jahre 2020 von der Deutschen Selbstverwaltung Bogdan/Dunabogdány herausgegebene Veröffentlichung ist auch eine Ausgabe, die einen Einblick ins Leben der örtlichen ungarndeutschen Gemeinschaft gewährt. Das Ziel der Herausgeber war es, die Geschichte der Siedlung, die Bräuche und Traditionen sowie die wichtigsten identitätsstärkenden Institutionen und Gemeinschaften der ungarndeutschen Ortschaft ohne Anspruch an Vollständigkeit kurz darzustellen. Beim ersten Hineinblättern erkennt man jedoch, dass die Publikation mit ihrem zweisprachigen Text, ihren anspruchsvollen, fast künstlerischen Fotoillustrationen und ihrer logisch aufgebauten Struktur trotz ihres kleineren, kurzen Formats sehr niveauvoll gelungen ist und nicht vieles mehr zu wünschen übrig lässt. So kann man zum Beispiel nicht nur über die Ankunft der ersten deutschen Siedler 1723 in Bogdan lesen, sondern auch darüber, dass zwar die Siedlung eher für ihre Obstproduktion berühmt war, im Jahre 1843 hier jedoch noch zehntausend Hektoliter Wein hergestellt und sogar eine Rebsorte nach der Ortschaft benannt wurde. 
Zur Bewahrung der ungarndeutschen Traditionen tragen heute der Bogdaner Singkreis, die Bogdaner Schwabenkapelle, die Donauknie Tanzgruppe und die Ortsgeschichtliche Sammlung bei. Die Wurzeln des Schulunterrichts gehen auf die Zeit um 1640 zurück. Der örtliche Kindergarten besteht schon seit 1898. Damals war es noch eine der wichtigsten Bestrebungen der Bevölkerung, dass die Kinder auch die ungarische Sprache beherrschen sollen. In der Gemeinde mit nicht viel mehr als 3000 Einwohnern wird der Schwerpunkt heute auf die Nationalitätenerziehung und das Erlernen der deutschen Sprache gelegt.
Auf den letzten Seiten kann man über die Gemeindepartnerschaft mit dem in der Nähe von Stuttgart liegenden Leutenbach und die Tätigkeit der deutschen Nationalitätenselbstverwaltung erfahren. Anhand dieser Publikation kann festgestellt werden, dass Bogdan nicht nur eine ungarndeutsche Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch eine ungarndeutsche Zukunft hat.

Wir empfehlen diese anspruchsvolle und gut strukturierte Publikation allen, die einen Einblick in die Vergangenheit und Gegenwart der Bogdaner Ungarndeutschen gewinnen möchten.

Vogel Norbert (Red.): Bogdan wie es singt, spielt und tanzt
Dunabogdány: Német Nemzetiségi Önkormányzat (Deutsche Selbstverwaltung Dunabogdány), 2020.
34. S., Ill.
Sprache: ungarisch und deutsch

Die empfohlenen Bücher sind in der Sammlung der Ungarndeutschen Bibliothek – wenn nichts weiteres Angegeben- nur zur Leihe zugänglich.
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