Während des Zweiten Weltkriegs war das Dritte Reich bestrebt, das Minderheitendeutschtum zum Nazismus zu bekehren. Um dieses Ziel zu verwirklichen wurden zwischen 1942 und 1944 annähernd 25.000 Jugendlichen nach Ungarn geschickt.
Das Buch von Eduard Füller behandelt das Thema dieser sogenannten „Kinderlandverschickungen”. Ein ganzes System wurde der „KLV” gewidmet. Es handelte sich um solche Kinder, die in von Luftangriffen bedrohten Städten lebten. Sie wurden bei ungarndeutschen Pflegeeltern untergebracht. Dass sie von ihren Eltern entfernt leben mussten, sollte auch ihre Loyalität zum Staat stärken.
Die Beurteilung der deutschen Kinder war in Ungarn unterschiedlich. Manche nannten sie spöttisch „Hitlerbuben” bzw. „Jungmädel”, andere hingegen waren begeistert von ihnen. Vom Buch können wir alle Einzelheiten des Programms erfahren, außerdem gibt es einen guten Überblick vom Leben und von der Geschichte der Ungarndeutschen.
Obwohl der Band eigentlich ein historisches Fachwerk ist, empfehlen wir ihn allen, die sich für diese spezielle Epoche der deutsch-ungarischen Geschichte interessieren.
Eduard Füller: „Seid gegrüßt, ihr deutschen Brüder”. Kinderlandverschickung während des Zweiten Weltkriegs nach Ungarn
Bochum-Freiburg : projekt verlag, 2014
329 S. : ill.
173 S. : ill.
Sprache: Deutsch