Johann Weidlein: Deutsche Leistungen im Karpatenraum und der madjarische Nationalismus

Umschlag des Buches

Es gibt historische Darstellungen, die die Vergangenheit in einer Weise betrachten, die fern von der allgemein anerkannten ist. Die Aussagen von Johann Weidleins Werken werden von Vielen bestritten, sind jedoch genau wegen der einzigartigen Ansichten des Autors wert zu lesen.

 

 

 

 

 

 

Johann Weidlein ist 1905 in der Tolnauer Gemeinde Murgau/Murga geboren. Er besuchte das Gymnasium in Jink/Gyönk, studierte in Budapest Germanistik und Hungaristik und promovierte über die Mundart seines Heimatdorfes. Vor der Vertreibung war er vor allem im ungarndeutschen Bildungswesen tätig, danach veröffentlichte er zahlreiche Publikationen über die ungarndeutsche Geschichte. Béla Bellér bezeichnete ihn als ein „streitbarer Historiograph der Ungarndeutschen und deutscher Hungarologe”. Aus diesem Werk wird es auch klar, dass Weidlein keine orthodoxe Meinung über Ungarns Geschichte hatte.

Laut Weidlein ist der deutsche Einfluss auf Ungarn eindeutig positiv, gegenüber den nationalen Bestrebungen Ungarns ist er kritisch. János Szapolyais (bei ihm: Zápolya) Herrschaft stellt er zum Beispiel als chaotisch dar, während unter Ferdinand „eine festgefügte Ordnung” hätte herrschen sollen. Noch markanter ist seine Meinung, dass Ungarns „glücklichstes Jahrhundert” das 18. gewesen sei. Der Revolution und dem Freiheitskampf von 1848/49 widmete er nur einige Worte.

Von diesem Werk soll man keine wissenschaftliche Objektivität erwarten, aber wegen seiner interessanten Betrachtungen lohnt es sich, es zu lesen. Wir empfehlen denjenigen, die bereits ein Vorwissen über die ungarische Geschichte haben.

Johann Weidlein: Deutsche Leistungen im Karpatenraum und der madjarische Nationalismus
Darmstadt : C.W. Leske, 1954
104 S. : ill.
Sprache: Deutsch