Das Forschungsinstitut für Nationale und Ethnische Minderheiten der Ungarischen Akademie der Wissenschaften ist seit Jahren eines der wichtigsten Zentren der ungarischen Minderheitenforschung. Im neuen Band des Instituts wird die Frage der Assimilation, der Integration und der Segregation mit Hinblick auf mehrere ethnische Gruppen untersucht.
Der Ausgangspunkt für die neue Publikation war die am 27. Mai 2010 gehaltene Konferenz ‘Parallele Interpretationen und Modelle – Integration, Segregation, Assimilation – in der Minderheitenforschung’. Der Band enthält die Vorträge der Konferenz, ergänzt von einigen eigenständigen Abhandlungen.
Ein wichtiger Gedanke des Buches ist, der auch in der Diskussion von Gábor Biczó und Tamás Kiss nachgelesen werden kann, dass die im Titel angegebenen Begriffe in der Zeit des Multikulturalismus nicht mehr auf der traditionellen Weise interpretiert werden können. Mehrere Studien des Bandes werden der Definition der Begriffe gewidmet.
Im darauf folgenden Teil werden vorwiegend einzelne minderheitenspezifische Phänomene vorgestellt. Einige Beispiele: Ágnes Bartl untersucht, welche Gründe zu dem Erfolg der Romas in der Esztergomer Region führten, Szonja Ráchel Komoróczy schreibt über die Rolle der jiddischen Sprache bei den ultra-orthodoxen Juden. Die deutsche Nationalität wird in Ferenc Eilers Beitrag behandelt, der die Veränderungen in Harta gemäß der Nationalpolitik untersucht. Der Band enthält auch einige historische Zusammenfassungen, die dem Leser beim Verstehen der Problematik große Hilfe leisten.
Tóth Ágnes, Bárdi Nándor (szerk.): Asszimiláció, integráció, szegregáció : Párhuzamos értelmezések és modellek a kisebbségkutatásban (Assimilation, Integration, Segregation: Parallele Interpretationen und Modelle in der Minderheitenforschung)
Budapest : Argumentum, 2011
(Tér és Terep : Az MTA Etnikai-Nemzeti Kisebbségkutató Intézetének Évkönyve ; 8.)
381 S.
Sprache: Ungarisch