Gabriel García Marquez: Von der Liebe und anderen Dämonen

Umschlag des Buches

Dieses Buch von Gabriel García Márquez handelt in der kolumbischen Stadt Cartagena im ausgehenden 18. Jahrhundert. Einst war die Stadt reich und bekannt für ihren Sklavenhandel. Nun ist sie von einem Geist der Veränderung durchdrungen. Das Gedankengut der Aufklärung steht gegen die Kirche und die Inquisition und nagt an dem konventionellen Leben der Stadtbewohner.

 

 

 

 

 

 

 

 

Um diese Zeit lebt ein Mädchen in Cartagena. Sierva María de Todos los Angeles, von ihren Eltern kaum beachtet, wächst unter den Sklaven des Hauses auf. Sie spricht jede ihrer Sprachen, lernt deren heidnischen Glauben und fühlt sich diesem schließlich näher als dem Katholizismus ihrer Vorfahren. Auf ihre Familie wirkt sie fremd und unheimlich, doch anstatt sich ihres Kind anzunehmen, verdrängen die Eltern sie aus ihren Gedanken.

Als Sierva María eines Tages von einem tollwütigen Hund gebissen wird, überkommt den Vater schließlich die Angst. Er geht mit ihr zum Arzt, und dessen negativern Diagnose nicht vertrauend, kurz darauf zum Bischof und bittet ihn um Rat. Der Bischof, wohl wissend, dass Sierva María dem heidnischen Glauben zugetan ist, drängt darauf, sie in ein Kloster einzuweisen und Exorzismen zu unterziehen, um ihr die Dämonen auszutreiben. Der Vater tut, wie ihm geheißen.

Nur Pater Cayetano, die rechte Hand des Bischofs und mit der Überwachung von Sierva María betraut, hat bald Zweifel an ihrer Besessenheit. Er verliebt sich in das Mädchen und kommt ins Hadern mit seinem eigenen Glauben. Allein die Hoffnung seine Geliebte irgendwann in Ehren heiraten zu können, hält ihn ab, mit ihr zu fliehen. Doch das stille Hinnehmen der überkommenen Normen wird schließlich beiden zum Verhängnis.

Gabriel García Márquez ist 1928 in Kolumbien geboren und erhielt für seine Werke 1982 den Literatur Nobelpreis.

Gabriel García Marquez: Von der Liebe und anderen Dämonen
Köln : Kiepenheuer & Witsch, 1994
224 S.
Sprache: Deutsch