Diese Woche machen wir unsere Leser auf ein Buch aufmerksam, das zum Gedenken an die zur sowjetischen Gefangenschaft Verschleppten zusammengestellt wurde, und am 25. Februar 2024, dem Gedenktag für die Opfer kommunistischer Diktaturen, erschienen ist.
Tag: Nach dem Zweiten Weltkrieg
Családok a kitelepítések árnyékában
Anlässlich des Gedenktages der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen stellen wir einen Studienband vor, in dem Forscher über die Situation von Familien berichten, die infolge der Ereignisse nach dem Zweiten Weltkrieg nicht verschont wurden.
Pfeiffer Gábor: Lábnyomok a sárban
Die Ungarndeutsche Bibliothek ist eine öffentliche Fachbibliothek. Folglich sind die Leser immer an der richtigen Stelle, wenn sie zum Beispiel nach Fachbüchern suchen, die die verschiedensten Bereiche der ungarndeutschen oder donauschwäbischen Thematik behandeln. Der Belletristikbestand, darunter der Romanbestand ist auch relativ groß, und wird langsamer, aber stetig erweitert. So bereitet es uns immer eine große Freude, wenn die Bibliothek um eine Neuerscheinung dieser Gattung reicher wird. Falls es dabei die ungarndeutsche Thematik behandelt wird, ist es noch erfreulicher, denn im Vergleich zu den Romanen, die von rumäniendeutschen oder aus dem ehemaligen jugoslawischen Banat oder Batschka stammenden Autoren geschrieben worden sind, ist die Zahl der ungarndeutschen Veröffentlichungen ziemlich gering. Zum Glück tauchten in der letzten Zeit immer wieder auch Laienautoren auf, die die Geschichten ihrer Vorfahren bearbeiten.
Friedrich Anna: Miért? Warum?
Egy jugoszláviai lágert túlélt
magyar-német asszony története
Das Leben führt uns öfters in Situationen, die auf den ersten Blick als Glücksfälle erscheinen. Wenn man aber die Geschehnisse der Gegenwart mit offenen Augen betrachtet, tauchen diese oft anders als reine Zufälle auf. Ein solcher Fall war auch die Beschaffung dieses Buches. Dem Bibliothekar der Ungarndeutschen Bibliothek fiel eines Morgens auf dem Weg zur Arbeit in einer Bushaltestelle in Budapest auf, dass eine Dame ein im Haus der Ungarndeutschen vorgestelltes Buch liest. Es war die Lebensgeschichte des aus Besdan stammenden Antal Mayers. Er sprach sie darauf an und es stellte sich heraus, dass sie ebenfalls aus Besdan stammt und selbst einen Roman schrieb, der auch zum Sammelkreis der Bibliothek gehört. Nach ein paar Wochen brachte Anna Friedrich ein Freiexemplar in die Bibliothek.
Gajdos-Frank Katalin: Megfigyelve. Az Állambiztonsági Szolgálatok jelentései a magyarországi németekről 1945 és 1956 között
Das Buchcover von Megfigyelve. Az Állambiztonsági Szolgálatok jelentései a magyarországi németekről 1945 és 1956 között (Überwacht. Die Ungarndeutschen und die Staatssicherheitsdienste 1945-1956) ziert eine Schreibmaschine, in die ein Durchschlag mit eingespannt ist. Alleine diese zwei Tatsachen geben dem Leser schon einen Eindruck, worum es in dem Buch von Dr. Katalin Gajdos-Frank geht: Berichterstattung und Überwachung.
Henrik Bispinck/Katharina Hochmuth (Hg.): Flüchtlingslager im Nachkriegsdeutschland
Wir können beim Lesen des von der Stiftung Berliner Mauer herausgegebenen Sachbuches ein weitreichendes Bild über die Umstände der Flüchtlingslager im Nachkriegsdeutschland bekommen. Diese ursprünglich für eine vorübergehende Zeit geplanten, provisorischen Unterkünfte galten als erstes Zuhause für Millionen der vertriebenen Deutschen – darunter auch für mehrere zehntausend Ungarndeutsche – in der neuen Heimat. Die „Zwischenzeit” bedeutete oft mehrere Jahre und diente häufig dem Einleben in das absolut andere gesellschaftliche und kulturelle Milieu.
Gábor Gonda: Kitaszítva
Gábor Gonda gehört zur jüngeren Generation der Forscher der ungarndeutschen Vergangenheit. Der 2011 promovierte Historiker beschäftigt sich vor allem mit der Nachkriegsgeschichte der süd- und west-transdanubischen Deutschen, die auch im Mittelpunkt seines neulich erschienen Bandes stehen.