Das hier vorgestellte Buch ist das Ergebnis einer eingehenden Recherche, das durch die Geschichte von vier Familien, das Leben der deutschstämmigen Gemeinschaft in Altofen über die letzten 300 Jahre hinweg dokumentiert. Die Autorin reiste sogar auf eigene Kosten nach Deutschland, um den Spuren ihrer Vorfahren zu folgen, und entdeckte dabei Originaldokumente, wie z. B. den Nachweis ihrer Übersiedlung nach Altofen.
„Die deutschen Siedler in Altofen wurden im Volksmund Braunhaxler genannt. Dafür gibt es drei Erklärungen: Die eine besagt, dass sie braune Strümpfe trugen. Die zweite – vermutlich die wahrscheinlichste – legt nahe, dass sie mit hochgekrempelten Hosenbeinen in den Weingärten arbeiteten und ihre Haut durch die Sonne braun gegerbt wurde. Die dritte Erklärung lautet, dass ihre ungewaschenen Füße vom angesammelten Schmutz eine bräunliche Färbung annahmen. Ich muss jedoch meine Vorfahren verteidigen, diese letzte Annahme ist am wenigsten wahrscheinlich, denn die Bewohner von Altofen legten immer großen Wert auf Sauberkeit“, steht im Buch.
Ausgehend von den Umständen der Auswanderung führt das Werk durch die ersten Ansiedlungen, den harten Alltag der Siedler und die prägenden Ereignisse, die das Gemeindeleben formten.
Neben den historischen Fakten vermittelt es anschaulich die Bräuche, Feste und Lebensweisen der Menschen: Es werden Themen wie Weihnachten, Ostern und Fasching, Hochzeiten, Krankheiten und Beerdigungen, Weinlese und Winzerbälle, Prozessionen, Wallfahrten und das Theaterleben behandelt. Besonders wertvoll sind die persönlichen Erinnerungen und Erzählungen, wie etwa die Beschreibung eines Weihnachtstages in der Familie der Autorin.
Eine zentrale Rolle im Buch spielen vier Familien – die Wittmanns, die Webers, die Grafs und die Schlossers –, deren Geschichte in Altofen detailliert dargestellt wird. Die Publikation enthält die Stammbäume dieser Familien sowie weiterführende Daten bis zur Veröffentlichung des Bandes.
Das Werk zeichnet ein lebendiges Bild einer Siedlung und einer Gemeinschaft, die von Fleiß, Tradition und Zusammenhalt geprägt war und deren Geschichte eng mit dem Schicksal der Donauschwaben verbunden ist.
Dieses Buch ist nicht nur für Historiker und Heimatforscher zu empfehlen, sondern auch allen, die sich für die kulturelle Identität und das historische Erbe von Altofen interessieren.
Gálosfai Jenőné: Zu Wasser und zu Lande – aus Deutschland… – 300 Jahre Geschichte der Braunhaxler in Altofen
Budapest, III. Bezirk, Óbuda-Békásmegyer, Ortshistorische Hefte, Nr. 1/2003, 8. Jahrgang
Altofen, Museum von Altofen
123 Seiten
Sprache: Ungarisch, Deutsch
Die empfohlenen Bücher sind in der Sammlung der Ungarndeutschen Bibliothek – wenn nichts weiteres Angegeben- nur zur Leihe zugänglich.
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