Das mit einem Vorwort der Redakteurin und Übersetzerin Erika Schreiner und mit einer historischen Einleitung des Historikers Dr. Zalán Bognár beginnende Buch enthält die Lebenserinnerung des Ungarndeutschen Georg Lerner, der von seiner Verschleppung, dem anschließenden Malenkij Robot, Heimkehr und der Reise zu seinen nach Deutschland vertriebenen Eltern und dem dortigen Neuanfang berichtet.
Der Autor wurde in Sankt Martin geboren und verbrachte dort seine Jugendjahre, bis die sowjetische Armee die Gegend 1944 eroberte und viele Ungarndeutschen deportierte. Zu diesem Zeitpunkt war Georg Lerner 24 Jahre alt. Er beschreibt seine Verschleppung, die er mithilfe von Glück, Geistesgegenwart und Einfallsreichtum bewältigte. Das half ihm auch bei dem Rückkehr nach Ungarn und der Suche nach seinen mittlerweile nach Deutschland vertriebenen Eltern. Nach einer abenteuerlichen Reise kam er bei ihnen an, die zu jenen Zeiten – wie die meisten Vertriebenen – unter schweren Umständen lebten. So machte er sich auf den gefährlichen Rückweg nach Ungarn, wo er aber ohne seinen Eltern nicht lange bleiben konnte und entscheidet, die umständliche Reise nach Deutschland erneut zu riskieren.
Wir empfehlen das Buch Allen, die nicht nur eine „trockene” Dokumentation eines ungarndeutschen Zeitzeugen dieser Epoche lesen möchten, sondern auch eine Geschichte darüber, wie es unter schwersten Umständen und Grausamkeiten Hoffnung, Menschlichkeit Hilfsbereitschaft und Hilfe – auch vom „Feind” – zu fühlen und zu bekommen war. Und dass es Menschen wie Georg Lerner sich eigentlich überall zurechtfinden konnten.
Lerner György, deportált emlékiratai. Lebenserinnerungen des Deportierten Georg Lerner.
Herausgegeben, Verfasst und ins Deutsche übersetzt von Erika Schreiner, 2016.
159 S., Ill.
Sprache: Ungarisch – Deutsch
Die empfohlenen Bücher sind in der Sammlung der Ungarndeutschen Bibliothek zugänglich. Weitere Informationen: info@bibliothek.hu