Paul Ginder war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der bedeutendsten ungarndeutschen Minderheitenpolitiker in Deutschland. Neben seiner politischen Karriere war er auch als Publizist aktiv, seit den 80er Jahren veröffentlichte er auch in ungarischen Zeitschriften Artikel. Sowohl in seinen Werken, als auch in seiner Tätigkeit war er ein Befürworter des deutsch-ungarischen Dialogs.
Der vorliegende Band ist eine Sammlung von bereits veröffentlichten Artikeln, die Themen aus verschiedenen Perioden der deutsch-ungarischen Beziehungen behandeln. Die Palette ist vielfaltig: Diplomatie, Militärgeschichte, Volkskunde und Minderheitenpolitik sind alle im Buch präsent, es enthält auch mehrere Biographien ungarndeutscher Persönlichkeiten. Besondere Aufmerksamkeit schenkt Ginder seiner ehemaligen Schule, dem Jesuitengymnasium in Kalocsa.
Ein eigenes Kapitel wird Ginders Lieblingsthema, dem deutsch-ungarischen Dialog gewidmet, in dem neben eine kurze Zusammenfassung des Problems unter anderem der Nekrolog von Gyula Illyés zu lesen ist. Am Ende des Bandes sind die bibliographischen Daten aller bis 1999 erschienen Werke von Paul Ginder angegeben.
Das Buch empfehlen wir vor allem denjenigen, die Paul Ginders Lebenswerk kennen lernen möchten.
Paul Ginder: Ungarn und Deutsche. Aufsätze zur donauschwäbischen Geschichte und Kulturgeschichte
Tübingen : Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde; Budapest : Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, 1999
235 S.
Sprache: Deutsch