Unsere Region, die wir Ostmitteleuropa nennen, wird in der deutschen Fachliteratur meistens als Südosteuropa bezeichnet. Dieses Buch beschäftigt sich mit dem enger genommenen Südosteuropa, von Südungarn bis zur heutigen Türkei. In Wolfgang Geiers Werk können wir Berichte von Reisenden, Studien und biographische Skizzen aus den letzten fünf Jahrhunderten Südosteuropas lesen, ergänzt mit der Interpretation des Autors.
Im ersten Teil des Buches werden die geographischen und historiographischen Grundlagen dargelegt. Es wird erklärt, was der Autor unter Südosteuropa versteht und warum er das Zeitintervall zwischen dem 16. und dem 20. Jahrhundert für seine Untersuchungen gewählt hat. Dabei spielt die türkische Eroberung eine entscheidende Rolle, da sie die Region grundlegend umformte.
Im zweiten Teil geht es genau um die diplomatischen Reisenden zwischen der türkischen Pforte und dem westlichen Teil Europas. Selbstverständlich berichteten diese Diplomaten nicht nur über ihre eng genommene Mission, sondern auch über ihre Reise durch Ungarn und durch die balkanischen Länder. Die nächsten Kapitel beschäftigen sich mit der Gründung der Slawistik, die auch in dieser Region vollzog.
Besonders interessant ist das letzte, fünfte Kapitel, in dem Berichte aus der Zeit des Ersten und Zweiten Balkankrieges und der Weltkriegen bearbeitet werden.
Das Buch empfehlen wir denjenigen, die gerne zeitgenössische Berichte über das einstige Südosteuropa mit fachlichen Kommentaren lesen möchten.
Wolfgang Geier: Südosteuropa-Wahrnehmungen. Reiseberichte, Studien und biographische Skizzen vom 16. bis zum 20. Jahrhundert
Wiesbaden : Harrasowitz, 2006
(Studien der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund ; 39.)
266 S.
Sprache: Deutsch
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