Die Veröffentlichung der “Gyula Juhász” Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Szeged enthält die Thesen einer im März 2011 gehaltenen internationalen Konferenz. An der Tagung wurden sprach-, literatur- und kulturwissenschaftliche bzw. didaktische Themen besprochen.
Nach den oben genannten Themenkreisen ist der Band in vier Hauptkapiteln gegliedert, zu jeder Kategorie gehören mindestens fünf Abhandlungen. Im Buch dominiert die deutsche Minderheit, aber es gibt auch Texte zur rumänischen und Roma-Minderheit bzw. über allgemeine Minderheitenfragen.
Obwohl im Titel “Sinn und Unsinn” angegeben wird, reflektieren nur zwei Studien auf die Fragestellung: Eszter Propszts über die ungarndeutsche Gegenwartsliteratur und Manuela Glaboniats über die Standardisierung in Sprachtests.
Im sprachlichen Teil beschäftigen sich mehrere Autoren mit den Mundarten, im Literaturteil finden wir unter anderem ein detailliertes Portrait über Pál Neubauer (von István Fried) und die Analyse von Eszter Propszt über die ungarndeutsche Gegenwartsliteratur. Im Hauptkapitel Kulturwissenschaft ist eine der interessantesten Themen die Gegenwart und Zukunft des Faches Deutsch als Nationalitätensprache und -kultur (von Erzsébet Drahota-Szabó). Im letzten, didaktischen Hauptkapitel geht es meistens um praktische Probleme, wie zum Beispiel die Entwicklung der Lesekompetenz in der Zweitsprache (von Ellen Schulte-Bunert)
Am Ende des Bandes werden die 26 Autoren kurz vorgestellt. Der Umschlag des Buches wird mit Fotos des BlickPunkt 2010 Fotowettbewerbs geschmückt. Wir empfehlen die Publikation allen, die sich ernst mit der ungarndeutschen Minderheit beschäftigen.
Erzsébet Drahota-Szabó – Eszter Propszt (Hrsg.): Über Sinn und Unsinn von Minderheiten-Projekten. Konferenzband des Lehrstuhls für Deutsch als Minderheitenkultur an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät “Gyula Juhász” der Universität Szeged
Szeged : Grimm, 2011
365 S. : ill.