Dieses von Maria Erb, Margit Schulteisz und János Müller zusammengestellte Buch ist ein kulturelles Zeitdokument, das den immateriellen Schatz der ungarndeutschen Gemeinschaft von Gereschlak/Geresdlak bewahrt und zugleich zum Wiederbeleben einer Singtradition einlädt.
Diese Woche haben wir ein neues Liederbuch in unsere Bibliothek aufgenommen. Dank der Ungarndeutschen Selbstverwaltung Adam wurde der Bestand der Ungarndeutschen Bibliothek um das kürzlich veröffentlichte Liederbuch aus Adam reicher, und wir freuen uns, es unseren Lesern empfehlen zu können.
In Berzel ist letztes Jahr eine vor Allem für Musikliebhaber kostbare ungarndeutsche Liedersammlung – Das Liedlein ist gesungen – mit mehr als 30 Liedern erschienen. Es ist im Buch vermerkt, dass für die Zukunft noch weitere Ausgaben dieser Liederbuchreihe geplant sind, denn es wurden während der Sammelarbeit mehr als 100 Lieder gesammelt und dieser Band enthält nur einen Teil der aufgezeichneten Lieder. Wie in den meisten ungarndeutschen Siedlungen, wurde vor dem zweiten Weltkrieg auch in Berzel ein reges Musikleben geführt, das auch noch auf das Leben in den 1950er und 60er Jahren auswirkte. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert waren noch das Singen und Tanzen einer der wichtigsten alltäglichen Entspannungsmöglichkeiten der Ungarndeutschen. Dazu noch dienten die Kapellen bis zur Verbreitung der Radio- und Fernsehgeräte als die einzige „Musiksender”. Somit ertönten diese nicht nur während der Hochzeiten oder Feierlichkeiten, sondern waren auch unentbehrliche Bestandteile des ungarndeutschen Alltags.