„Denn schwach und vergänglich ist ein Reich, in dem nur eine Sprache gesprochen wird und einerlei Recht gilt…” – Die oft zitierte Mahnung von König St. Stephan I. von Ungarn an seinen Sohn, den Herzog St. Emmerich, zur Gastfreundschaft wird in Ungarn seit Jahrhunderten unterschiedlich interpretiert. Heute ist es in der Gesellschaft umstritten, inwieweit das Land Menschen anderer Religion, Sprache oder Kultur aufnehmen soll. Die ungarische Gastfreundschaft war jedoch bereits im Mittelalter ein Begriff. Dank der geopolitischen Lage und der jeweiligen „Willkommenspolitik” war das Land immer ein Vielvölkerstaat. In Ungarn zählt man – zusammen mit den Ungarndeutschen – dreizehn anerkannte Nationalitäten. Es gibt außerdem auch Religionsminderheiten wie die Juden, oder auch andere ethnische und religiöse Gruppen sowie ungarische Volksgruppen in einzelnen Regionen mit einer speziellen Kultur. Das moderne Ungarn ist also keineswegs ein homogener Nationalstaat.
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