Bráz János: Szél-Rózsa-Bokor. A befogadó ország

Umschlag des Buches

„Denn schwach und vergänglich ist ein Reich, in dem nur eine Sprache gesprochen wird und einerlei Recht gilt…” – Die oft zitierte Mahnung von König St. Stephan I. von Ungarn an seinen Sohn, den Herzog St. Emmerich, zur Gastfreundschaft wird in Ungarn seit Jahrhunderten unterschiedlich interpretiert. Heute ist es in der Gesellschaft umstritten, inwieweit das Land Menschen anderer Religion, Sprache oder Kultur aufnehmen soll. Die ungarische Gastfreundschaft war jedoch bereits im Mittelalter ein Begriff. Dank der geopolitischen Lage und der jeweiligen „Willkommenspolitik” war das Land immer ein Vielvölkerstaat. In Ungarn zählt man – zusammen mit den Ungarndeutschen – dreizehn anerkannte Nationalitäten. Es gibt außerdem auch Religionsminderheiten wie die Juden, oder auch andere ethnische und religiöse Gruppen sowie ungarische Volksgruppen in einzelnen Regionen mit einer speziellen Kultur. Das moderne Ungarn ist also keineswegs ein homogener Nationalstaat.

 

 

 

 

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Az együttélés történelme: nemzetiségi kérdés Magyarországon

Umschlag des Buches

Schon zur Zeit der Staatsgründung war das Königreich Ungarn – wie wir es heute sagen würden – ein multiethnisches Land. Einige Völker waren schon vor der Landnahme der Ungarn im Karpatenbecken anwesend, andere kamen mit ihnen, oder wurden später – wie die Sachsen – ins Land gerufen. Im Mittelalter waren die jeweiligen Herrscher immer bestrebt, dass das Land stark und unabhängig bleibt, und ihre Völker friedlich zusammenleben, wobei die Ungarn die Mehrheit der Bevölkerung ausmachten. Der kontinuierlichen Entwicklung im Mittelalter hat die 150-jährige Türkenherrschaft ein Ende gesetzt, und nach 1686 hat sich auch die ethnische Zusammensetzung des Landes enorm verändert. Unter den Nationalitäten erreichte der Anteil der Ungarn erst bei der Volkszählung im Jahre 1910 wieder eine Mehrheit in der Bevölkerung. Diese „knappe Mehrheit” war größtenteils auch nur Folge des ungarischen Nationalismus, also der Assimilation und der kontinuierlichen Magyarisierungsbestrebungen.

 

 

 

 

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Tóth Ágnes: Németek Magyarországon.1950-1970

Umschlag des Buches

Wenn man das Bestehen der einzelnen ungarndeutschen Gemeinschaften aus einer breiteren geschichtlichen Perspektive beobachtet, kann man feststellen, dass es seit der Ansiedlung im 18. Jahrhundert bis Ende des Zweiten Weltkrieges ein fast ungestörtes Zusammenleben mit der Mehrheitsbevölkerung erfolgte. Mit seinem Anführer, Jakob Bleyer, versuchte das Ungarndeutschtum noch in den 1920er und 1930er Jahren sich politisch einheitlich zu organisieren. Nach Bleyers Tod war in der Volksgruppe – wegen der Tätigkeit des von Hitlerdeutschland beeinflussten Volksbundes – jedoch eine Spaltung zu beobachten. Die größten Änderungen erfolgten aber mit den Schicksalsschlägen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.

 

 

 

 

 

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Szőts Zoltán: A völgységi nemzetiségi-etnikai csoportok együttélése a második világháborútól napjainkig

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Die meisten Ungarndeutschen lebten von der Ansiedlung im 18. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Dörfern, fast ungestört in ihren Siedlungsgebieten. In ihrem Alltag hat sich nicht viel verändert, zumindest wenn man ihre Bräuche, Muttersprache, Trachten und Identität betrachtet. Dies war es auch auf dem Gebiet der sog. Schwäbischen Türkei der Fall. Das veranschaulichen auch die schwarz-weiße Bilder im Band Die Schwäbische Türkei und ihre Volkstrachten von Rudolf Hartmann auf denen Dörfer aus den 1920-1940er Jahren verewigt sind. In der Schwäbischen Türkei liegt die Kleinregion Talboden (ungarisch Völgység), deren Zentrum und zugleich größte Gemeinde seit der Ansiedlung der Deutschen Bonnhard war und auch heute noch ist. Zwischen ihrer Ansiedlung im 18. Jahrhundert und ihrer Flucht, Entrechtung, Enteignung, Verschleppung und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg war der Anteil der Ungarndeutschen im Talboden immer schon herausragend hoch. Im Vergleich zu anderen ungarndeutschen Siedlungsgebieten war es sogar die von Ungarndeutschen am dichtesten besiedelte Region in ganz Ungarn überhaupt. Laut der Volkszählung 1941 ergaben sie 71% der Gesamtbevölkerung dieser Kleinregion. Aus dieser Perspektive betrachtet, kann es auch nicht ungewöhnlich erscheinen, dass die erste Massenversammlung vom Volksbund ausgerechnet in Zickau/Cikó mit um die 30.000 ungarndeutschen Anwesenden stattfand und deren Gegenbewegung, die sog. Mit Treue zum Vaterland später ausgerechnet in Bonnhard im Jahre 1942 ins Leben gerufen wurde.

 

 

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Zsolt K. Lengyel, Ralf Thomas Göllner, Wolfgang Aschauer (Hgg.): Ungarn, Deutschland, Europa

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Einblicke in ein schwieriges Verhältnis

Es ist allgemein bekannt, dass Ungarns wichtigster Handelspartner Deutschland ist. Seit mehr als 1000 Jahren sind beide Staaten aber nicht nur wirtschaftlich sondern auch kulturell, politisch und gesellschaftlich verknüpft. Für die Ungarndeutschen ist die jeweilige Beziehung zu Deutschland enorm wichtig, denn diese oft weitgehende Auswirkungen – sogar auf die Existenz der Volksgruppe – haben kann.

 

 

 

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Andreas Schmidt-Schweizer (Hrsg.): Die politisch-diplomatischen Beziehungen der Wendezeit 1987-1990

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Den Auflösungsvorgang der sozialistischen Systeme der Ostblockstaaten im Ostmittel- und Osteuropa Ende der 1980er Jahren nennt man kurz Wende, die eine der spannendsten Perioden des 20. Jahrhunderts der europäischen Geschichte ist. Nicht anders war es auch in Ungarn, was auch für die Ausbildung der kulturellen Autonomie der Ungarndeutschen bedeutende Chancen bereitstellte. Dabei spielte – und spielt auch heute noch – die finanzielle, politische und kulturelle Unterstützung der BRD eine wesentliche Rolle.

 

 

 

 

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Paál Vince: A politika és a publicisztika vonzásában. Gratz Gusztáv pályafutása

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Beim Erwähnen von geschichtsformenden, führenden Persönlichkeiten der Ungarndeutschen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts würden den Meisten bestimmt Namen wie Jakob Bleyer oder Franz Basch einfallen. Gustav Gratz zählt leider zu denen, deren Erinnerung vielleicht ein bisschen unwürdig gepflegt wird.

 

 

 

 

 

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