Bestimmte Dörfer konnten ihre „ungarndeutschen Gesichter” jahrhundertelang, in vielen Gegenden sogar – dank deren traditionspflegenden Gemeinschaften, Vereine oder Bildungseinrichtungen – bis heute bewahren. Die Assimilation der städtischen deutschen Bevölkerung begann in Ungarn schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Vielleicht ist Fünfkirchen/Pécs eine Ausnahme, denn die Stadt liegt mitten in der Mitte der von Ungarndeutschen dicht bewohnten Branau und ist zugleich auch der Hauptsitz der Schwäbischen Türkei. Hier befinden sich unter anderem das Lenau Haus und verschiedene Bildungsinstitutionen wie das Klara-Leőwey-Gymnasium oder das Valeria-Koch-Bildungszentrum. Fünfkirchen ist eine Universitätsstadt, in der auch deutsche Firmen ihren Sitz haben, die viele aus den umliegenden schwäbischen Siedlungen stammende junge Menschen auch nach dem Studium ermutigen in der Stadt zu bleiben. Diese Anziehungskraft war auch in der frühen Neuzeit zu beobachten, unmittelbar nach der Befreiung von der Türkenherrschaft siedelten sich deutsche Kolonisten in die Stadt. In den Anfangsjahren war ihre Anzahl gering, aber um 1715 machten sie schon 18 Prozent der Bevölkerung aus. Die Stadt hat aber nicht nur eine deutsche Vergangenheit, sondern auch eine deutsche Gegenwart und Zukunft. Ohne Wurzeln gäbe es aber auch keinen Baum, so lohnt es sich immer, in die Vergangenheit zu schauen. Continue reading “Ferdinand Hengl: Das Deutschtum in Fünfkirchen 1687-1750”
Tag: Fünfkirchen
Wir sprechen Deutsch – Projekt des Valeria-Koch-Bildungszentrums 2018
Aus pädagogischer Sicht sind Schulprojekte im 21. Jahrhundert äußerst wichtig, denn diese eine tatkräftige Beteiligung verlangen und wesentlich zu den Lernfähigkeiten der Schüler beitragen. Ihre gemeinschaftsbildende, identitätsstärkende Funktion wurde auch in den ungarndeutschen Bildungsinstitutionen erkannt, was auch an der aktiven und zunehmenden Teilnahme von Schülern an dem Ungarndeutschen JugendFilmfest Abgedreht! oder an der TrachtTag-Initiative beweisen lässt.
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Eine Reise in das alte Fünfkirchen
Das Münchener Institut für Kunst und Geschichte Südosteuropas nahm das Kulturhauptstadtjahr 2010 zum Anlass, um eine ortshistorische Sammlung alter Texte über die Stadt Fünfkirchen zu veröffentlichen.
Wilhelm Droste – Éva Zádor (Hg.): Pécs. Ein Reise- und Lesebuch
Gegen Ende des Kulturhauptstadtjahres war es Zeit, einen Band zu veröffentlichen, der die Vielseitigkeit und die Schönheit der Stadt Pécs ins Worte fasst. Es handelt sich nicht nur um aktuelle Texte, viele literarische Beiträge sind im vorliegenden Band zu lesen.
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