János Ravasz: Die Chronik der evangelischen Kirchengemeinde Magyarbóly

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Wer sich mit der Geschichte der Ungarndeutschen befasst, der weiß, dass die Religiosität in ihrem Leben immer eine identitätsstärkende und grundlegende Rolle spielte. Folglich ist die Dokumentation der Geschichte einer Kirchengemeinde fast mit einer Ortsmonografie identisch, die auch das Leben der hiesigen Bewohner behandelt. Es genügt auch nur daran zu denken, dass früher die meisten Schulen im kirchlichen Besitz waren.

 

 

 

 

 

 

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Maria Klotz: Claus Klotz und seine Dichtung

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Die Werke eines Dichters sind besser zu verstehen, wenn wir auch wissen, aus welchem Anlass sie geschrieben wurden. Ihre Analyse fällt uns noch leichter, wenn wir auch das ganze Lebenswerk ihres Dichters kennen. Am besten ist es aber, wenn die Interpretationen und Selbstreflexionen direkt vom Dichter kommen, was aber eher eine Seltenheit ist.

 

 

 

 

 

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Christoph Mauerer (Hg.): Mehrsprachigkeit in Mittel-, Ost- und Südosteuropa

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Gewachsene historische Vielfalt oder belastendes Erbe der Vergangenheit

Nicht nur für ihre Teilnehmer – also für das Publikum und die Vortragenden – sind wissenschaftliche Tagungen bedeutend. Wenn ihnen folgend Tagungsbände erscheinen, können die entsprechenden Forschungsergebnisse auch einen breiteren Leserkreis nähergebracht werden. Die Herausgabe dieser Bücher ist deswegen noch bedeutend, weil sie immer den aktuellen Stand der Wissenschaft dokumentieren und der vergleichenden Analyse dienen können bzw. die Forscher oft zum Weiterforschen anreizen.

 

 

 

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Pócsik Viktor – Brauer-Benke József: Pesterzsébeti németek

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Pesthelisabeth bildete jahrzehntelang zusammen mit Schorokschar einen Bezirk von Budapest. Erst 1994 trennte sich der Stadtteil von Schorokschar ab und bildet seitdem selbstständig den XX. Bezirk der Hauptstadt. Wie die meisten Außenbezirke, war auch dieser lange eine alleinstehende Siedlung und hat auch „eine deutsche Geschichte”. Dieses Studienbuch von Viktor Pócsik und József Brauer-Benke behandelt die ungarndeutsche Vergangenheit und Gegenwart des Bezirks.

 

 

 

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Kaposi József: Fúvószenekarok Ceglédbercelen

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In Berzel ist letztes Jahr eine vor Allem für Musikliebhaber kostbare ungarndeutsche Liedersammlung – Das Liedlein ist gesungen – mit mehr als 30 Liedern erschienen. Es ist im Buch vermerkt, dass für die Zukunft noch weitere Ausgaben dieser Liederbuchreihe geplant sind, denn es wurden während der Sammelarbeit mehr als 100 Lieder gesammelt und dieser Band enthält nur einen Teil der aufgezeichneten Lieder. Wie in den meisten ungarndeutschen Siedlungen, wurde vor dem zweiten Weltkrieg auch in Berzel ein reges Musikleben geführt, das auch noch auf das Leben in den 1950er und 60er Jahren auswirkte. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert waren noch das Singen und Tanzen einer der wichtigsten alltäglichen Entspannungsmöglichkeiten der Ungarndeutschen. Dazu noch dienten die Kapellen bis zur Verbreitung der Radio- und Fernsehgeräte als die einzige „Musiksender”. Somit ertönten diese nicht nur während der Hochzeiten oder Feierlichkeiten, sondern waren auch unentbehrliche Bestandteile des ungarndeutschen Alltags.

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Karl Reil: Stifuldter

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Wer seine Kenntnisse über die Ansiedlung der Ungarndeutschen erweitern möchte oder sich nur einfach für diese Epoche interessiert, kann sich dank verschiedener historischer Fachbücher, Monografien, Studiensammlungen und Konferenzbände reichlich bedienen. Man kann behaupten, dass „das Jahrhundert der Ansiedlung” gut erforscht ist und es kein Mangel an Recherche besteht, zumindest wenn man den Bestand der Ungarndeutschen Bibliothek als Ausgangspunkt nimmt. Dasselbe gilt auch für die Werke – darunter sind auch die literarischen zu verstehen -, die die Geschehnisse des 20. Jahrhunderts und Themen wie Malenkij Robot, Enteignung, Vertreibung, Entrechtung und das Leben der Ungarndeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg in den Fokus bringen. Es ist ein bisschen seltsam, dass die Thematik der Ansiedlung die Fantasie der Autoren weniger fliegen ließ darüber zu schreiben. Zumindest was es die ungarndeutschen Romane betrifft. So ist es immer erfreulich, wenn aus einem Nachlass eine solche Rarität wie dieses, 1991 im Selbstverlag von Karl Reil herausgegebene Buch auftaucht, und damit die Anzahl der „Ansiedlungsromane” im Bestand unserer Bibliothek erhöht. Continue reading “Karl Reil: Stifuldter”

Mária Ivanics-Szing et al. (Red.): Deutsches Mundartwörterbuch von Moor

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Was sollte man aus der ungarndeutschen Vergangenheit retten, was kann man heute noch beleben? Was macht die heutige Identität aus? Diese sind Fragen, die ein jeder anders beantworten könnte. Tänze, Musikstücke und Lieder sind zum Glück ziemlich gut erhalten geblieben. Fast alles, was auf der Bühne der Kulturhäuser ab den 1950er Jahren bis zur Wende geduldet und einigermaßen gefördert war, ist auch heute vorhanden. Die Benutzung der örtlichen Mundart war mit der Lockerung des sozialistischen Systems in der Öffentlichkeit zwar nicht verboten, aber auch nicht ganz geduldet. Mit einer gewissen Begabung und Vorkenntnissen kann man Musik, Tanz, Spiele und Sprüche, Bräuche, ja auch das Kochen von traditionellen Gerichten auch heutzutage fast ohne Hindernisse erlernen. Man braucht die Noten, Aufnahmen von den Choreografien, Beschreibungen der Bräuche und Rezepte, Archivfotos und vielleicht ein paar Stunden oder Wochen zum Einüben, und wenn es noch Menschen leben, die diese aus erster Hand weitergeben können, hat man es noch leichter. Mit der Mundart wäre es viel schwieriger, dazu bräuchte man viel mehr Zeit und Aufwand sowie das entsprechende Sprachumfeld. Continue reading “Mária Ivanics-Szing et al. (Red.): Deutsches Mundartwörterbuch von Moor”

Saarer Liederbuch

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Alte Volks- und Kirchenlieder

Für Menschen, denen das Erleben der ungarndeutschen Identität wichtig ist, ist es immer sehr erfreulich, wenn Schätze – egal ob Mundartwörter, Sprichwörter, Trachtenstücke, Tänze, traditionelle Rezepte, Bräuche oder alte Gegenstände – aus dem ungarndeutschen Erbe der Ahnen für die Gegenwart und Zukunft gerettet werden. Dieselbe Freude erlebt man auch, wenn die Noten und Texte von alten Menschen gesungener Lieder dokumentiert werden und diese in Form von Büchern veröffentlicht und für jedermann zugänglich werden.

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Hartianer Kochbuch

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Dank zahlreicher örtlicher Gemeinschaften verschiedener Siedlungen wurden in den letzten Jahrzehnten vieles aus der schwäbischen Vergangenheit gerettet und dokumentiert. So erschienen unter anderem auch Bücher, die Lieder, Sprüche, Bräuche, Mundartwörter oder Archivbilder aus dem jeweiligen Ort beinhalten bzw. beschreiben, und somit diese für die Zukunft retten und zugleich dem neugierigen Leserpublikum eine große Freude bereiten. Dazu zählen auch Kochbücher, die nicht nur Rezepte, sondern auch einstige ortstypische Essgewohnheiten dokumentieren. Es ist oft eine große Frage, was wir überhaupt noch aus der Vergangenheit in den Alltag umsetzen könnten, wie wir unsere ungarndeutsche Identität überhaupt beleben könnten. Die verschwindende Mundart wieder zu sprechen oder das Tragen der Tracht im Alltag ist nicht mehr realisierbar. Alte Gerichte wieder auf die Teller zu zaubern ist jedoch viel einfacher, was auch die Beliebtheit der Kochbücher erklärt. Kein Wunder, dass sie öfters fast gleich nach ihrem Erscheinen vergriffen werden.

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So sangen sie in den dreissiger Jahren

Lieder und Sprüche, 
vorgetragen von Frauen aus Császártöltés und aus Katymár

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In den späten 1980er Jahren und vor allem nach der Wende wurde es möglich, dass entsprechende Forschungen über die Ungarndeutschen auch seitens „westlicher” Institutionen der Länder des deutschen Sprachgebiets – hauptsächlich aus der BRD oder Österreich – intensiver unterstützt oder einfacher durchgeführt werden konnten. Die Bedingungen der Feldforschung waren damals noch wesentlich günstiger. Um die Wende lebten noch viele Ungarndeutsche, denen in der Kinder- und Jugendzeit Traditionen und Bräuche noch zum Alltag gehörten, als noch Volkslieder und Volksmusik nicht auf der Bühne, sondern in den Zuhausen, auf den Gassen und auf den Feldern erklangen.

 

 

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