Erzsébet Kállai-Kovács: Alle sind Verwandte

Der Bestand der Ungarndeutschen Bibliothek wurde kürzlich um die Kurzgeschichtensammlung Alle sind Verwandte von Erzsébet Kállai-Kovács erweitert. Das Buch wurde 2011 in ungarischer Sprache im Selbstverlag veröffentlicht und von Harriet Nemeskürty und Rudolf Radenhausen ins Deutsche übersetzt. Die meisten Geschichten und Figuren des Buches spielten in der Kindheit der Autorin eine wichtige und prägende Rolle. Gerade deshalb schrieb sie Erzählungen über diese fröhliche Zeit ihres Lebens: Um ihrer geliebten Großeltern, Verwandten und des Dorfes im Komitat Eisenburg, in dem sie aufgewachsen ist, zu gedenken. Darüber hinaus enthält das Buch weitere Geschichten, die zwar der Fantasie der Autorin entsprungen sind, aber auch wahr sein könnten.

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Michael Prosser-Schell, Maria Erb (Hg.): Die Renaissance der ruralen Architektur

Das kürzlich erschienene Buch Die Renaissance der ruralen Architektur ist bereits in der Ungarndeutschen Bibliothek zugänglich. Dieses ist der 23. Band der Schriftenreihe des Instituts für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa, der aus Beiträgen von Michael Prosser-Schell und Maria Erb sowie mehreren anderen Forschern zusammengestellt wurde. Die Grundidee dieses Bandes entstand im Sommersemester 2017 im Rahmen eines Forschungsaustausches zwischen dem Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa Freiburg und dem Germanistischen Institut der Eötvös-Loránd-Universität Budapest.

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Kéméndi Tamás: „Du, du liegst mir im Herzen…”. Német népdalok harmonikára

Im Bestand der Ungarndeutschen Bibliothek ist auch dieses, hier empfohlene Liederbuch von Tamás Kéméndi zu finden. Er wählte fünfzig Volkslieder aus Károly Vargas Sammlung Rotes Röslein aus und transkribierte diese für Akkordeon. Dieses enthält deutsche und schwäbische Lieder, die im Komitat Branau gesammelt wurden, und es wurde durch die Unterstützung der Regierung von Ungarn und der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen publiziert.


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Dr. Czerny Károly: Szigetszentmárton. Sankt-Martin

Die Ungarndeutsche Bibliothek wurde um einen Bildband mit der Chronik von Sankt-Martin/Szigetszentmárton reicher, der von Dr. Károly Czerny mit Unterstützung des Stadt- und Denkmalschutzvereins Pest-Buda und Ráckeve zusammengestellt wurde. Der geschichtliche, architektonische und künstlerische Reichtum der Siedlung motivierte den Autor zur Herausgabe dieses Buches, die er und seine Mitarbeiter erforschten und für die Nachwelt bewahrten, aber dennoch konnten nicht alle Ereignisse und Werte einen Platz darin finden.

Die hier angebotene Arbeit soll die Werte von Sankt-Martin vor allem den Bewohnern der Ortschaft vorstellen, damit sie die Vergangenheit, das Wirken und die Schätze ihres Dorfes näher kennenlernen und so die Schönheit und Sauberkeit seiner Straßen, die Gestaltung seiner Gebäude und alles, was das Dorf im Geiste der Einheit erreicht hat, schätzen lernen.Der Band versucht seinen Lesern ein greifbares Gefühl für den Aufstieg der Gemeinde und die Mühe und Bescheidenheit zu vermitteln, mit denen die Autoren diese Chronik erstellt haben.


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György Endrész – Judit Endrész: Schwätze’mer schwabisch! Rátkai sváb szótár

Die Ungarndeutsche Bibliothek wurde um ein weiteres schwäbisches Wörterbuch reicher. Schwätze’mer schwabisch!, das schwäbische Wörterbuch von Ratka, das die örtliche deutsche Mundart zusammenfasst, ist unlängst erschienen. Dieses wurde von György Endrész und Judit Endrész mit der Unterstützung des Heimatvereins Schwarzwald in Ratka zusammengestellt. Eines der Ziele der Autoren war es, die Aufmerksamkeit der Sprachwissenschaft auf die Gemeinde zu lenken, um dazu beitragen, dass dieser Dialekt nicht aus der ungarndeutschen Kultur verschwindet.

Ratka ist ein Dorf im Komitat Borschod-Abaujwar-Samplin, im Bezirk Szerencs, in der Nähe der slowakischen Grenze. Mitte der 1700er Jahre wurden Deutsche in der entvölkerten Ortschaft angesiedelt, deren Traditionen noch heute gepflegt werden. Auch ihre Sprache konnte jahrhundertelang – trotz der fremdsprachlichen Umgebung und der Verschleppung zur Zwangsarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg – erhalten bleiben. Laut der Volkszählung betrug der Anteil der Deutschen an der Bevölkerung von Ratka 2011 67 Prozent.


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Helmut Moll (Hrsg.): Zeugen für Christus

Märtyrer oder Blutzeugen nennt man ursprünglich Menschen, die um ihres Glaubens willen verfolgt, gefoltert und getötet wurden. Bezüglich des Martyriums, denkt man meistens an die Christen der frühchristlichen Zeiten im Altertum oder an die Andersgläubigen im Mittelalter, die als Ketzer hingerichtet wurden. Die meisten dieser Menschen erlitten einen schrecklichen, gewaltigen, unwürdigen Tod. Viele der katholischen Märtyrer wurden später seliggesprochen bzw. werden nach ihrer Heiligsprechung heute schon als Heilige verehrt. Es ist vielleicht weniger bekannt, dass es auch im 20. Jahrhundert sehr viele Blutzeugen gab.

In diesem hier empfohlenen, als 3. Auflage 2001 herausgegebenen zweibändigen Werk wurden alleine die deutschstämmigen Christinnen und Christen, die sich für ihren Glauben im 20. Jahrhundert geopfert hatten, aufgenommen. Als Ansporn diente das Apostolische Schreiben Tertio millennio adveniente von Papst Johannes Paul II., in dem er zum Andenken an diejenigen aufforderte, die im Laufe des 20. Jahrhunderts als Folge des Nationalsozialismus, Kommunismus und der vielen Rassenkämpfe den Märtyrertod erlitten. Schon am Umfang des Werkes lässt es sich erkennen, wie blutig diese Epoche war, so kann man in den Bändern über mehr als 700 Blutzeugen lesen.


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Josef Michaelis: Regenbogen

Die deutsche Sprache ist ein wichtiger – wenn überhaupt nicht der wichtigste – identitätsbildender Faktor der Ungarndeutschen. Heutzutage würde keiner daran zweifeln, wie wichtig und nützlich die frühkindliche deutsche Spracherziehung ist, und welch’ große Rolle diese in der Sicherung der Zukunft unserer Volksgruppe spielen kann. Während der Spracherziehung können sich die Eltern und Pädagogen am besten auf spielerische Methoden stützen, wobei Kinderreime, -lieder und Gedichte vom guten Nutzen sein können. Zum Glück erschienen in der letzten Zeit solche Sammlungen wie Kinderreime und Sprüche aus Werischwar, Haja, baja Khessje bzw. Fißje, Fißje, Tapp, Tapp, Tapp, die neben den originellen alten ungarndeutschen Mundarttexten auch in der Hochsprache transkribierte Versionen beinhalten.

Wer in der ungarndeutschen Kinderliteratur bewandert ist, kennt Josef Michaelis wohl. Sein Kindergedichtband Zauberhut erlebte seit seiner ersten Ausgabe im Jahre 1991 fünf weitere.

Der hier empfohlene, 2021 mit dem Titel Regenbogen herausgegebene Gedichtband von Michaelis knüpft sich eher zu den Gedichtsammlungen, die sich für die Wortschatzerweiterung und Sprachförderung der ungarndeutschen Kinder hervorragend eignen. Insgesamt 84 Gedichte enthält er, sowohl seine bereits bekannten Gedichte als auch neue Werke sind dabei. Der Band wurde von István Damó mit anspruchsvollen und bunten Illustrationen geziert.
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Muskovics Andrea Anna – Ritter György (szerk.): „Elhurcolva”

Die Leser der Ungarndeutschen Bibliothek, die sich für die Verschleppung der Ungarndeutschen interessieren, werden immer darauf aufmerksam gemacht, dass es seit 2015 von Jahr zu Jahr immer mehr solche Werke auf den Regalen zu finden sind, die das Thema Malenkij Robot behandeln. Die erstaunliche Erweiterung des Bestandes in dieser Thematik ist eine Folge des Gulag-Gedenkjahres – das im Jahre 2015 eröffnet und dann später bis zum 25. Februar 2017 verlängert wurde -, in dessen Rahmen zahlreiche Forschungen durchgeführt und somit auch mehrere Bücher herausgegeben wurden.

Die Studien des hier empfohlenen 2021 erschienenen historischen Studienbandes basieren auf den Vorträgen einer anlässlich des Gedenkjahres, am 26. Mai 2017 mit dem gleichnamigen Titel gehaltenen Konferenz. Der Band beinhaltet acht aufschlussreiche Beiträge über die Verschleppungen zur Malenkij Robot aus der westmittelungarischen Region. In vier von denen geht es um Ungarndeutsche.
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Maria Henkei: Omas Welt

Umschlag des Buches

Die gastronomischen Traditionen der Ungarndeutschen sind mit dem örtlichen Brauchtum eng verbunden. Was man in der jeweiligen Gegend unter den örtlichen Klimabedingungen herstellen konnte, wurde auch als Zutat für Gerichte verwendet. Die Essgewohnheiten hingen mit den kirchlichen und familiären Festen sowie der Änderung des Wetters während der wechselnden Jahreszeiten ebenfalls zusammen. In vielen der bislang erschienenen ungarndeutschen Kochbüchern kann man neben Kochrezepten auch über die einstigen Essgewohnheiten der örtlichen Schwaben lesen.

 

 

 

 

 

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