Wéber Krisztina: Hoztam utat

Umschlag des Buches

Unsere Gegenwart setzt sich immer aus verschiedenen Ereignissen der Vergangenheit zusammen. Um die eigene, ungarndeutsche Identität besser zu verstehen, lohnt es sich auch, nicht nur mit dem Schicksal der eigenen Familie, sondern auch mit der Vergangenheit der ganzen Volksgruppe eingehender auseinanderzusetzen.

Die Autorin des hier empfohlenen, 2021 herausgegebenen Buches versuchte auch bestimmte Teilgebiete der ungarndeutschen Vergangenheit zu beleuchten, die nach ihrer Ansicht bislang weniger oder nicht klar behandelt wurden.

 

 

 

 

 

 

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Zumpf András: Tekints fel a keresztre!

Umschlag des Buches

An den Tagen zu Allerheiligen (1. November) und Allerseelen (2. November), die mittlerweile „zusammengewachsen” sind, gedenken wir unserer Ahnen, Verwandten, Bekannten und Freunden, die nicht mehr unter uns sind und besuchen die Gräber unserer Angehörigen auf den Friedhöfen. Zu dieser Zeit denkt man mehr über Leben und Tod nach, ob es überhaupt ein Schattenwelt existiert. Auch diejenigen, die nur selten in die Kirche gehen oder weniger religiös sind, denken vielleicht an diesen Tagen über diese großen Fragen mehr nach. Man muss erwähnen, dass früher, auch im Leben der Ungarndeutschen die Religiosität eine grundlegende Rolle spielte.

 

 

 

 

 

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Somogyiné Bergmann Mária: Menekülés

Umschlag des Buches

Es gibt kaum eine ungarndeutsche Familie, die nicht von den tragischen Geschehnissen während des Zweiten Weltkriegs und danach in irgendeiner Weise betroffen war. Die Rekrutierungen in die ungarische Armee und in die SS, die Befreiung und gleichzeitige Besetzung durch die Sowjetarmee, die Verschleppungen zur Malenkij Robot, die Enteignungen, Entrechtungen und Vertreibungen waren für Zehntausende von Ungarndeutschen harte Schicksalsschläge. Diese konnten oft nur durch gute Kontakte, engen familiären Zusammenhalt und ein wenig Glück überwunden und überlebt werden. Obwohl mit der Verordnung Nr.84/1950 des Ministerialrates die Wiederherstellung und Gleichberechtigung der in Ungarn verbliebenen Ungarndeutschen gesichert wurde, waren die Angehörigen der Volksgruppe de facto mit der Mehrheitsbevölkerung noch jahrzehntelang nicht gleichgestellt. Für die in der BRD lebenden Vertriebenen wurde das Leben von Jahr zu Jahr besser. So ist es erstaunlich, dass während und nach der Revolution von 1956 die Ungarndeutschen nur etwa 5 Prozent der nach Westen Geflüchteten ausmachten.

 

 

 

 

 

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Népcsoportok konyhája. Bonyhád ízei

Umschlag des Buches

Der Talboden ist eine Kleinregion in der Schwäbischen Türkei, dessen Zentrum und größte Siedlung seit der Ansiedlung der Deutschen Bonnhard/Bonyhád ist. Im Vergleich zu anderen ungarndeutschen Siedlungsgebieten war er sogar die von Ungarndeutschen am dichtesten besiedelte Region im ganzen Land überhaupt. Sie machten 71% der Gesamtbevölkerung dieser Kleinregion aus. Ihre Lage veränderte sich allmählich mit den Enteignungen, Vertreibungen und Internierungen nach 1945. Die Ansiedlung der Sekler aus der Bukowina und Siebenbürgen sowie die der Ungarn aus dem historischen Oberungarn und weiteren Teilen Ungarns führten zur Veränderung der ethnischen Zusammensetzung der ganzen Region. Anfangs war das Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen schwierig. Es kam oft vor, dass in den ungarndeutschen Häusern der ursprüngliche Hausbesitzer und seine Familie und die angesiedelte ungarische „Siedler-Familie” jahrelang unter einem Dach zusammenleben und das einstige Eigentum teilen mussten. Dies führte natürlich oft zu Reibereien. Mit der Zeit kam es zwischen den Volksgruppen zu einer Versöhnung, zu Mischehen und einem friedlichen Zusammenleben.

 

 

 

 

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Fejezetek Mecseknádasd történelméből

Umschlag des Buches

Wenn sich jemand mit den eigenen ungarndeutschen Wurzeln beschäftigen möchte, und aus einer Siedlung stammt, deren Vergangenheit schon gut aufgearbeitet und dokumentiert ist, hat es leichter oder kann sich zumindest auf etwas stützen, um den eigenen Wurzeln nachzugehen. Es ist aber öfters der Fall, dass die Mitglieder der Erlebnisgeneration, die Generation der Großeltern bzw. Urgroßeltern, die ihre Kind- oder Jugendzeit noch im jeweiligen Ort verbrachten, letztlich enteignet und vertrieben wurden, und heute nicht mehr leben. Ohne verbliebene Verwandte – „zeitlich und räumlich fern von der Heimatsiedlung der Ahnen” – kann man sich fast nur noch auf Bücher stützen, in denen die Vergangenheit dokumentiert worden ist, wenn man darüber beispielsweise etwas den eigenen Kindern erzählen möchte.

 

 

 

 

 

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Katalin Hudi: Liesl und Franzl / Die kleine, große Hilfe / Matrosenleben

Die Sprache ist einer der wichtigsten, wenn auch nicht der wichtigste identitätsbildende Faktor der Ungarndeutschen. Die Volksgruppe erlitt nach dem Zweiten Weltkrieg und in den darauffolgenden Jahrzehnten einen solchen enormen Sprachverlust, dass dieser bis zu den heutigen Tagen traurige Auswirkungen hat. Die Bewahrung von vielen deutschen Ortsdialekten ist leider unmöglich, da mit ihren letzten Sprechern auch sie langsam aussterben. Die deutsche Sprache wird heutzutage meistens nur noch in den Kindergärten und Schulen, praktisch als Fremdsprache gelehrt und erlernt. Als Kind begegnet man der „alten Welt” dazu fast nur im Rahmen des Volkskundeunterrichts, die den Kindern leider aber weiterhin öfters sehr fremd bleibt.

Alle drei der hier empfohlenen, von Katalin Hudi, der Vorsitzenden der Herender Deutschen Selbstverwaltung, verfassten bunten Märchenheftchen eignen sich sehr gut sowohl zum deutschen Sprach- wie auch Volkskundeunterricht. Sie bringen uns in das vergangene Dorfleben einer ungarndeutschen Familie zurück, als der Alltag mit der Tradition noch gleich war. Continue reading “Katalin Hudi: Liesl und Franzl / Die kleine, große Hilfe / Matrosenleben”

Johannes Weidenheim: Pannon regény. Katharina D. élete

Umschlag des Buches

Über das Schicksal der Donauschwaben, die auf den Territorien der heutigen Vojvodina in Serbien, im südlichen Teil der Batschka gelebt haben, sind bislang zahlreiche historische und literarische Werke erschienen. Bei diesen geht es meistens um das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen im multiethnischen Umfeld und/oder um das Leidensweg der Donauschwaben nach dem Zweiten Weltkrieg. Oft wird aber auch die Vertreibung, die Flucht und das Flüchtlingsleben thematisiert.

Johannes Weidenheim, der Autor des hier vorgestellten Werkes, ist als Johannes Ladislaus Schmidt 1918 in Batsch-Topola/Bačka Topola geboren. Er verbrachte seine Kindheit und Jugendzeit in Werbaß/Vrbas, wo er schon zu jener Zeit mit dem Schreiben anfing. Von dem Namen der Siedlung entnahm er auch sein Pseudonym (das serbische Wort Vrbas bedeutet Weide). Wie Tausende seiner Landsleute, lebte er auch in Österreich, später bis zu seinem Tode im Jahre 2002 in Westdeutschland. Er war als Redakteur, Lehrer, vor allem aber als Schriftsteller tätig. In mehr als der Hälfte seiner Werke behandelte er Themen der heimatvertriebenen Donauschwaben. Er zählte unter seinen Zeitgenossen zu den begabtesten und erfolgreichsten in der BRD lebenden donauschwäbischen Autoren der Nachkriegszeit.

 

 

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Anton Reith/Rózsai: Familienbuch der Gemeinde Jood. 1720-1960

Umschlag des Buches

Wer sich mit der eigenen ungarndeutschen Identität oder Herkunft eingehender beschäftigen beziehungsweise seinen familiären Wurzeln nachgehen möchte, kommt auf jeden Fall mit der Familienforschung in irgendeiner Weise in Berührung. Im Bestand der Ungarndeutschen Bibliothek gibt es Reihen wie die von Stefan Stader, Werner Hacker oder die von Ferdinand Hengl, die das Forschen wesentlich erleichtern können. Des Weiteren gibt es verschiedene Familienbücher, die mit ihren Daten aus bestimmten Ortschaften die Forscher erfreuen.

 

 

 

 

 

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Adam Sagers Gebetbuch

Umschlag des Buches

Religion und Kirche waren immer ein wichtiger Bestandteil der ungarndeutschen Identität. Hierfür stehen die vielen sakralen Gedenkstätten, Kalvarienberge, die von ungarndeutschen Dorfgemeinschaften erbauten prachtvollen und monumentalen Kirchen, die entwickelte Friedhofskultur sowie die zahlreichen religiösen Volksbräuche im Kirchenjahr wie das Christkindlspiel, der Emmausgang oder die Blumenweihe zu Mariä Himmelfahrt. Viele dieser Traditionen wurden weitergegeben und werden auch heute weiter gelebt. Des Weiteren sind auch Stücke des erbauten ungarndeutschen Kulturerbes gerettet worden. Handschriftliche religiöse Quellen aus der Ansiedlungszeit wie das Originelle des hier vorgestellten Gebetbuches aus 1803 sind eher selten erhalten geblieben. Das hier vorgestellte, 1999 von der Kulturstiftung Biatorbágy herausgegebene und von Peter Pius Varga redigierte Werk beinhaltet aber nicht nur die gut erhaltene originale Handschrift von Adam Sager.

 

 

 

 

 

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Reinhard Johler (Hg.): Hatzfeld. Ordnungen im Wandel

Umschlag des Buches

Die deutschen Kolonisten und ihre Nachkommen, die im Donauraum des Karpatenbeckens nach der Türkenherrschaft im 18. Jahrhundert auf den Territorien des Königreichs Ungarn angesiedelt worden sind, bezeichnet man mit dem Sammelbegriff Donauschwaben. Zu denen gehören natürlich auch die nach dem Friedensvertrag von Trianon in „geschrumpftem Ungarn“ verbliebenen Ungarndeutschen. Fast unmittelbar nach dem Abschließen des Friedensvertrags befanden sich Hunderttausende von ihnen im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (später Jugoslawien) und in Rumänien, die dann auch Banater und Batschkaer Schwaben genannt wurden. Die verschiedenen donauschwäbischen Ortsgemeinschaften können bis heute unabhängig von ihrer unterschiedlichen Lage und Geschichte, dank der gemeinsamen deutschen Wurzeln ihrer Bevölkerung, viele Gemeinsamkeiten aufweisen.

 

 

 

 

 

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