Ingeborg Weber-Kellermann: Zur Interethnik: Donauschwaben, Siebenbürger Sachsen und ihre Nachbarn

Die Ungarndeutsche Bibliothek hat einen neuen wissenschaftlichen Band in ihrer Sammlung. Diesmal wurde Ingeborg Weber-Kellermanns Zur Interethnik: Donauschwaben, Siebenbürger Sachsen und ihre Nachbarn in  unseren Bestand aufgenommen und kann ab jetzt von unseren Lesern ausgeliehen werden. Das Buch erschien erstmals 1978 bei Suhrkamp. Die Autorin, geboren 1918 in Berlin, arbeitete als Volkskundlerin und Ethnologin an der Universität Marburg. 

Das Thema des Buches ist der Prozess des kulturellen Austauschs, der sich aus dem Zusammenleben verschiedener ethnischer Gruppen ergibt, die gleichzeitig versuchen, ihre nationalen Eigenheiten zu bewahren. Die Forscherin untersucht dies anhand der Lebensbedingungen der Donauschwaben, der Siebenbürger Sachsen und ihrer Nachbarn in Ungarn, Jugoslawien und Rumänien im Laufe der Geschichte. Die Isolierung dieser ethnischen Gruppen war historisch, wirtschaftlich und sozial ein konstantes Phänomen, da sie sich in ihrem Verhalten, ihrer Kultur und ihren Normen unterschieden haben. 

„Der Band stützt sich auf wissenschaftliche Einzeluntersuchungen und authentische Berichte, er bietet Materialien für die kritische Analyse dieser Prozesse. Im zweiten Teil werden positive Modelle interethnischer Forschung vorgestellt, die die Eingliederung der Vertriebenen in die Bundesrepublik Deutschland betreffen und die nachbarliche Kommunikation der deutschen Volksgruppen mit ihrer südosteuropäischen Umwelt.”- heißt es auf der Rückseite des Buches. 

Außer der der Autorin wird der Band durch die Beiträge von 13 weiteren Forschern bereichert. Sie alle sind sehr unterschiedlich in ihrer Herkunft, unter ihnen sind Deutsche, Ungarn, Österreicher und Rumänen, aber sie alle gehören zur selben Minderheit. Die Kapitel behandeln die Definition einer „Sprachinsel”, die Atmosphäre des Zusammenlebens vor dem Ersten Weltkrieg, die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf die Vertreibungsforschung, die Frage der interethnischen Beziehungen und die Forschungen zu diesem Thema. 

Wir empfehlen diesen Band allen, die Schicksalsgeschichten nicht nur auf individueller oder familiärer Ebene, sondern auch aus wissenschaftlicher Perspektive, verschiedene Volksgruppe umfassend untersuchen möchten.

Ingeborg Weber-Kellermann: Zur Interethnik: Donauschwaben, Siebenbürger Sachsen und ihre Nachbarn
Frankfurt am Main : Suhrkamp Verlag, 1978
399 Seiten
Sprache: Deutsch

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