S. Lackovits Emőke: Viseletek, öltözködési kultúra a Bakony és a Balaton-felvidék falvaiban

Umschlag des Buches

Dass die Tracht – die heute eher als Symbol, statt als Alltagskleidung aufgefasst wird – auch für die ganze ungarndeutsche Volksgruppe einer der wichtigsten identitäts- und gemeinschaftsbildenden Faktoren ist, hat sich an der Rekordteilnehmerzahl am TrachtTag 2021 erwiesen. Wie der Ortsdialekt, so war auch die Herausbildung der jeweiligen ortsüblichen Tracht der deutschen Siedler von ihrer Zusammensetzung nach den Herkunftsgebieten und ihrem Anteil gegenüber den anderen Nationalitäten abhängig. Die Wandlung der ortsüblichen Trachten wurde nicht nur durch das Zusammenleben mit den magyarischen und/oder anderen Nationalitäten in der Siedlung, sondern auch von denen in den umliegenden Dörfern sowie durch die Zeit und Mode beeinflusst. So bildete sich von Siedlung zu Siedlung eine eigenartige, nur für die entsprechende ungarndeutsche Gemeinschaft charakteristische Tracht heraus.

 

 

 

 

In diesem hier vorgestellten 2001 herausgegebenen Band werden die in dem Bakonyer Wald und dem Plattensee-Oberland einst üblichen Trachten der verschiedenen Nationalitäten unter die Lupe genommen. Wie in den meisten Regionen des Landes, lebten auch auf diesen Gebieten mehrere Nationalitäten friedlich zusammen. Im Werk werden die Eigenschaften und Änderungen der ungarischen, deutschen und slowakischen bäuerlichen Bekleidungen zwischen dem 18. und der Mitte des 20. Jahrhunderts vorgestellt. Das längste Kapitel widmete die Autorin der Analyse der ungarndeutschen Trachten. Es wird hier auch die Bekleidung der Ansiedler der untersuchten Gebiete beschrieben, detaillierter werden aber eher solche Trachtenstücke vorgestellt, die während des 20. Jahrhunderts getragen wurden. Die Analyse der Trachten beginnt mit einer Archivaufnahme aus 1896 von einer deutschen Familie aus Erwin. Aus den Epochen zwischen 1900 und 1937 wurden weitere 85 Archivaufnahmen, unter anderem aus Hidekut, Waschludt, Polan oder Marka, gründlich untersucht. Es wird auch erklärt, warum und wie die Tracht abgelegt wurde. Zum Schluss findet man vor dem slowakischen ein längeres, deutschsprachiges  Resümee. Durch die detaillierten Beschreibungen und Analysen der Männer-, Frauen- und Kindertrachten, die an den Fest- und Werktagen sowie bei bestimmten kirchlichen und weltlichen Feierlichkeiten getragen wurden, bekommen auf diese Weise auch diejenigen LeserInnen eine gründliche Übersicht, die die ungarische Sprache nicht beherrschen.

Das Werk empfehlen wir allen, die die einstige Volkstracht der Ungarn und Slowaken, vor allem aber die der Ungarndeutschen im Bakonyer Wald und im Plattensee-Oberland anhand von Archivfotos erstellter detaillierter Analysen kennenlernen möchten.

S. Lackovits Emőke: Viseletek, öltözködési kultúra a Bakony és a
Balaton-felvidék falvaiban. Magyar, német, szlovák paraszti öltözetek a XVIII.-XX. században
(Trachten und Kleidungskultur in den Dörfern des Bakonywaldes und des
Balaton Oberlandes. Ungarische, deutsche und slowakische Bauernbekleidungen im 18.-20. Jh.)
164 S., Ill.
Veszprém: Veszprém Megyei Múzeumi Igazgatóság, 2001.
Sprache: Ungarisch mit einem detaillierten deutschen und slowakischen Resümee

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