1945 und 1993: das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Annahme des ersten Minderheitengesetzes nach der Wende. Zwei bezeichnende Jahre, zwischen denen das Leben der ungarischen Nationalitäten sich in enormer Weise veränderte. Gizella Fögleins Buch bringt diese Epoche mit Abhandlungen und Bekanntgabe von Quellen den Lesern näher.
Die erste Hälfte des Bandes beschäftigt sich hauptsächlich mit der rechtlichen Regelung der Minderheitenfrage in der besprochenen Zeitperiode. Zahlreiche Dokumente sind in diesem Teil zu lesen, das Bildungswesen wird in einem eigenen Kapitel dargestellt. Im zweiten Teil wird unter anderem die Vertreibung der Ungarndeutschen und das Bevölkerungsaustausch zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn behandelt.
Obwohl die Texte der Veröffentlichung auch früher zugänglich waren, ist das Buch auch in sich wertvoll. Kurz und bündig fasst es die wichtigsten Wendepunkte der Ära zusammen und bleibt dabei leicht verständlich.
Wir empfehlen die Publikation denjenigen, die sich ein allgemeines Bild über die Lage der ungarischen Minderheiten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verschaffen möchten.
Gizella Föglein: Nemzetiség vagy kisebbség (Nationalität oder Minderheit)
Staats- und völkerrechtliche Abhandlungen der Studiengruppe für Politik und Völkerrecht, 9.
151 S.
Sprache: Deutsch