Terézia Mora, die heutzutage zur Elite der deutschsprachigen Literatur gehört, wurde 1971 in Sopron geboren und verließ Ungarn um die Wende. Viel mehr verriet sie nicht von ihrem Hintergrund und bekennt sich als deutsche Autorin. Ihr erster Roman Alle Tage handelt auch von einem Helden mit Migrationshintergrund.
Der Protagonist Abel Nema ist 33 Jahre alt und stammt aus einem nicht genannten südosteuropäischen Land (vermeintlich Jugoslawien), in dem Bürgerkrieg tobte. Der junge Abel findet in Deutschland ein neues Zuhause, das aber nicht zu seiner Heimat wurde: da er kein Bürger der Nachfolgestaaten seines Landes ist, droht ihm die Abschiebung. Er bleibt unglücklich, an dem auch seine ausgezeichnete Sprachbegabung nicht ändert.
Terézia Mora, die in Ungarn hauptsächlich mit ihren Esterházy-, Parti Nagy- und Zilahy- Übersetzungen bekannt wurde, erfasst laut den Kritikern in dem Roman die Essenz des Migrantenzustands. Das Werk wurde mit dem Mara-Cassens-Preis, dem Kunstpreis Berlin, dem Literatour-Nord-Preis und dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
Das Buch empfehlen wir jeden, die niveauvolle Literatur mögen und nicht vor einem depressiven Weltbild zurückscheuen.
Terézia Mora: Alle Tage
München : Luchterhand, 2004
430 S.
Sprache: Deutsch
Die empfohlenen Bücher sind in der Sammlung der Ungarndeutschen Bibliothek zugänglich. Weitere Informationen: info@bibliothek.hu