Zahlreiche, heute zu Polen gehörende Gebiete waren einst Teile Deutschlands. Kein Wunder, dass viele polnische Staatsbürger deutsche Vorfahren haben. Trotzdem wurden die Deutschen bis 1989 nicht als Minderheit anerkannt. In diesem Buch werden deutsche und polnische Zeitungsartikeln aus den letzten zwei Jahrzehnten veröffentlicht, die sich mit dem polnischen Deutschtum beschäftigen.
Die Artikel der deutschen und polnischer Presse werden voneinander getrennt bekannt gegeben. Von der deutschen Seite werden die bedeutendsten Zeitschriften berücksichtigt: Der Spiegel, Die Zeit, Die Welt, Focus, die Frankfurter Allgemeine usw., die meisten polnischen Texte stammen aus der Tageszeitung Rzeczospolita. Die Artikel sind in chronologischer Reihenfolge. Beim Lesen der Texte kann man feststellen, wie von der “vergessenen Minderheiten” eine Volksgruppe mit weitgehenden Rechten wurde.
Besonders interessant sind die Artikel, die die Konflikte zwischen der beiden Nationen beschreiben. Es gab Fälle, als die deutsche Bevölkerung sich von den Polen unterdrückt fühlte, aber auch für den Gegenteil gibt es Beispiele. Auch bei der Reprivatisierung kam es zu Interessengegensätzen. Jedoch gab es nie solche Konflikte, die das Zusammenleben von Polen und Deutschen ernst gefährdet hätte.
Den zweisprachigen Band macht die parallele Darstellung polnischer und deutscher Quellen wertvoll, er lässt sich allen empfehlen, die sich für die deutschen Minderheiten anderer Länder interessieren.
Die Deutschen in Polen : Artikel aus der deutschen und polnischen Presse aus den Jahren 1989-2010
Gliwice-Opole : Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit, 2010
104+103 S.
Sprache: Deutsch, Polnisch