Emília Molnár: Kirchenmusik während des Kommunismus in Ungarn

Umschlag des Buches

Im kommunistischen Ungarn hatten die Kirchen nur einen begrenzten Spielraum. Diese Lage beeinflusste auch die Kirchenmusik: weniger Leute besuchten die Kirchen und diejenigen, die trotzdem kamen, konnten davon Nachteile haben. Emília Molnárs Buch versucht durch Interviews die Lage der Kirchenmusik in der besagten Ära zu rekonstruieren.

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Buch beginnt mit einer Einleitung über das kommunistische System in Ungarn. Die Autorin stellt dessen verschiedene Perioden vor und welche Politik die jeweilige Staatsmacht gegenüber den Kirchen ausübte. Noch im einleitenden Kapitel werden kurz die zu untersuchenden Kirchengemeinschaften vorgestellt.

In einem Exkurs schreibt Molnár über die Verbindung zwischen Politik und Musik, über die Verbreitung der Massenlieder und die neue Organisation der Musikkultur.

19 Personen und eine Chorgruppe wurden im Band interviewt, sie vertreten die Römisch-katholische, die Griechisch-katholische, die Evangelische und die Reformierte Kirche, sowie die Jüdische Glaubensgemeinschaft. Die wichtigsten Ergebnisse der Interviews werden im Schlusskapitel zusammengefasst: wie es den Gläubigen, den Kirchenmusikern, und den Chören ging, welche Extremfälle vorgekommen sind, welche Überlebensstrategien ausgearbeitet wurden und was publiziert wurde.

Emília Molnárs Buch ist nicht nur für Forscher der Kirchenmusik interessant, sondern auch für diejenigen, die sich für die Kirchenpolitik sozialistischer Regime interessieren.

Emília Molnár: Kirchenmusik während des Kommunismus in Ungarn. Aussagen von Zeitzeugen
München : Edition Musik Südost, 2007
(Südosteuropäische Musikhefte ; 7.)
225 S. : ill.
Sprache: Deutsch