Dr. Márta Fata: Mobilität und Migration in der Frühen Neuzeit

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Heutzutage ist Migration ein aktuelles und höchst umstrittenes Thema der europäischen Politik. Dabei wird es heute eher selten darüber nachgedacht, dass die räumliche Bewegung von kleineren oder größeren Menschengruppen schon seit der Geburt der Menschheit andauert. Völker, Völkergruppen, verschiedene Gemeinschaften wagten sich im Laufe der Geschichte oft einen gefährlichen Weg in die unbekannte Ferne aus den verschiedensten Gründen wie Hungersnot, Krieg oder Überbevölkerung. Meistens wollten sie bessere Lebensumstände für sich und ihre eigene Familie schaffen. Nicht selten waren sie aber auch dazu gezwungen, die alte Heimat zu verlassen. Die von den Habsburgern geregelte Ansiedlung der deutschen Kolonisten auf den von der Türkenherrschaft befreiten Territorien Ungarns im 18. Jahrhundert war eine der erfolgreichsten Unternehmungen in der europäischen Geschichte.

 

 

 

 

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Josef Wolf – Wolfgang Zimmermann (Hg.): Fließende Räume. Karten des Donauraums 1650-1800

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Spricht man heute über den Donauraum, dann denkt er eher an eine Großregion Europas, die eine sowohl durch den Fluss, als auch durch neu gebaute Autobahnen und andere Verkehrswege verbundene immer mehr zunehmende Region ist, und seit der Wende 1989/90 kulturell und wirtschaftlich zusammengewachsen ist. In der Zeit der Römer war die Donau eher eine Grenze, die die Völker dieser Region politisch, wirtschaftlich und teils auch kulturell trennte, und während der Türkenherrschaft oft Zeugin verschiedener Schlachten war. Manche waren große Wendepunkte der europäischen Geschichte. Die südöstliche Machtausbreitung des Habsburgerreiches und sein Aufstieg zur europäischen Großmacht als Donaumonarchie begann eigentlich im Jahre 1683 mit der Schlacht am Kahlenberg, als die Belagerung Wiens von den Türken beendet wurde.

 

 

 

 

 

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Johannes Weidenheim: Pannon regény. Katharina D. élete

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Über das Schicksal der Donauschwaben, die auf den Territorien der heutigen Vojvodina in Serbien, im südlichen Teil der Batschka gelebt haben, sind bislang zahlreiche historische und literarische Werke erschienen. Bei diesen geht es meistens um das friedliche Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen im multiethnischen Umfeld und/oder um das Leidensweg der Donauschwaben nach dem Zweiten Weltkrieg. Oft wird aber auch die Vertreibung, die Flucht und das Flüchtlingsleben thematisiert.

Johannes Weidenheim, der Autor des hier vorgestellten Werkes, ist als Johannes Ladislaus Schmidt 1918 in Batsch-Topola/Bačka Topola geboren. Er verbrachte seine Kindheit und Jugendzeit in Werbaß/Vrbas, wo er schon zu jener Zeit mit dem Schreiben anfing. Von dem Namen der Siedlung entnahm er auch sein Pseudonym (das serbische Wort Vrbas bedeutet Weide). Wie Tausende seiner Landsleute, lebte er auch in Österreich, später bis zu seinem Tode im Jahre 2002 in Westdeutschland. Er war als Redakteur, Lehrer, vor allem aber als Schriftsteller tätig. In mehr als der Hälfte seiner Werke behandelte er Themen der heimatvertriebenen Donauschwaben. Er zählte unter seinen Zeitgenossen zu den begabtesten und erfolgreichsten in der BRD lebenden donauschwäbischen Autoren der Nachkriegszeit.

 

 

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Reinhard Johler (Hg.): Hatzfeld. Ordnungen im Wandel

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Die deutschen Kolonisten und ihre Nachkommen, die im Donauraum des Karpatenbeckens nach der Türkenherrschaft im 18. Jahrhundert auf den Territorien des Königreichs Ungarn angesiedelt worden sind, bezeichnet man mit dem Sammelbegriff Donauschwaben. Zu denen gehören natürlich auch die nach dem Friedensvertrag von Trianon in „geschrumpftem Ungarn“ verbliebenen Ungarndeutschen. Fast unmittelbar nach dem Abschließen des Friedensvertrags befanden sich Hunderttausende von ihnen im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (später Jugoslawien) und in Rumänien, die dann auch Banater und Batschkaer Schwaben genannt wurden. Die verschiedenen donauschwäbischen Ortsgemeinschaften können bis heute unabhängig von ihrer unterschiedlichen Lage und Geschichte, dank der gemeinsamen deutschen Wurzeln ihrer Bevölkerung, viele Gemeinsamkeiten aufweisen.

 

 

 

 

 

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Gabriele Vasak: Den Dritten das Brot

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Ungarn wurde vor 76 Jahren – im April 1945 – von der Besetzung durchs Nazideutschland vollständig befreit. So hieß es zumindest offiziell, dass der Krieg am 4. April auf ungarischem Boden zu Ende ging. Während der Jahrzehnte der kommunistischen Diktatur versuchte man die Befreiung durch Mittel der politischen Propaganda als etwas rein Positives darzustellen und ihre Schattenseiten zu verleugnen. Die Gräueltaten der Sowjetsoldaten, das Leid der Zivilbevölkerung, so auch die Verschleppung der Ungarndeutschen in die Sowjetunion zur Zwangsarbeit versuchte man fast bis zur Wende völlig zu verschweigen.

 

 

 

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Henrike Hampe (Hrsg.): Heimat im Koffer

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Dieses Jahr ist es bereits 75 Jahre her, dass am 19. Januar 1946 der erste Zug aus Wudersch mit den vertriebenen Ungarndeutschen in das besetzte Deutschland losfuhr. Infolge der kollektiven Bestrafung der Volksgruppe wurden ab diesem traurigen Tag um die 167.000 Menschen in die damalige amerikanische und ab August 1947 um die 50.000 Ungarndeutsche in die damalige sowjetische Besatzungszone Deutschlands vertrieben. Der 19. Januar ist 2012 zum nationalen Gedenktag der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen erklärt worden.

 

 

 

 

 

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Friedrich Anna: Miért? Warum?

Egy jugoszláviai lágert túlélt
magyar-német asszony története

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Das Leben führt uns öfters in Situationen, die auf den ersten Blick als Glücksfälle erscheinen. Wenn man aber die Geschehnisse der Gegenwart mit offenen Augen betrachtet, tauchen diese oft anders als reine Zufälle auf. Ein solcher Fall war auch die Beschaffung dieses Buches. Dem Bibliothekar der Ungarndeutschen Bibliothek fiel eines Morgens auf dem Weg zur Arbeit in einer Bushaltestelle in Budapest auf, dass eine Dame ein im Haus der Ungarndeutschen vorgestelltes Buch  liest. Es war die Lebensgeschichte des aus Besdan stammenden Antal Mayers. Er sprach sie darauf an und es stellte sich heraus, dass sie ebenfalls aus Besdan stammt und selbst einen Roman schrieb, der auch zum Sammelkreis der Bibliothek gehört. Nach ein paar Wochen brachte Anna Friedrich ein Freiexemplar in die Bibliothek.

 

 

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Albert M. Maurer: Die Schwarze Flucht

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Bei der Erforschung des Genozids der Donauschwaben während der Entstehung des Titoischer Jugoslawiens ist die tragische Geschichte des Vernichtungslagers Gakowo – wo mehrere Tausend Donauschwaben ums Leben gekommen sind – unausweichlich. Viele der Überlebenden haben ihre Erinnerungen leider mit ins Grab genommen. Zum Glück ist aber dank verschiedener Historiker, Zeitzeugen und das Thema behandelnder Autoren die Literatur der Thematik ziemlich reich. Das Buch von Albert M. Maurer gehört auch dazu, wobei man ohne Übertreibung behaupten kann, dass er damit ein würdiges Denkmal den einst in der Batschka und dem Banat lebenden Donauschwaben gesetzt hat.

 

 

 

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Frank Bauer: Vorstellungen von „Deutschtum“ in Ungarn in Reiseberichten des 19. Jahrhunderts

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Reiseberichte sind meistens aus der Sicht des Beobachters, aus subjektiver Perspektive der Reisenden erfasst. Obwohl sie auch nicht immer für ein breiteres Publikum oder für die Öffentlichkeit geschrieben sind, dienen sie jedoch als wichtige Quellen für die Forscher unterschiedlicher Wissenschaften. Mithilfe von Reiseberichten bekommt der Leser öfters aus der Perspektive des fremden Reisenden neue Betrachtungsweisen und Vorstellungen über die Bewohner und Völker des bereisten Gebietes.

 

 

 

 

 

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