Je früher den Kindern ihre nationale Identität bewusst wird, desto größer ist die Chance, dass die Sprache und Kultur ihrer Volksgruppe erhalten bleibt. Es ist aber nicht einfach, ihnen die Minderheitenproblematik zu erklären. Man braucht ein Medium, das sie mögen: zum Beispiel einen Comic.
Der Autor des “erste[n] Comic[s] der Welt über Minderheitensprachen”, Malo Louarn gehört selbst zu einer Minderheit: er ist Bretoner, und lebt in Frankreich. Seit mehr als 30 Jahren zeichnet er Comics und illustriert Veröffentlichungen für bretonischsprachige Schulen.
Der Comic spielt in dem fiktiven Land Barawina, zu dem die Region Panatesien gehört. Die Sprache der Panatesier ist vom Aussterben bedroht, einer der Hauptfiguren, Lukas sieht keine Möglichkeit, es zu vermeiden. Sein Freund Timo ist anderer Meinung, die beiden schließen eine Wette. Dabei treffen sie Arno, der die einsprachigen barawinischen Schilder einschmiert. Der Kampf um die Muttersprache beginnt. Ende gut, alles gut: unsere Helden erreichen ihr Ziel: Panatesisch kann man nicht nur privat, sondern auch im öffentlichen Leben benutzen.
Das Heft wurde vom Europarat finanziert und in mehreren Sprachen herausgegeben. Die Geschichte wurde mit Aufgaben ergänzt, durch die die Zielgruppe – Schulkinder ab 13 Jahren – die Rechte der Minderheiten und die Lage ihrer eigenen Nationalität kennen lernen.
Der Comic ist für schulische Benutzung bestimmt, ist aber auch zum Lesen außerhalb des Unterrichts zu empfehlen.
Malo Louarn: Der Schmierflink von Panatesien
Strasbourg : Europarat, 2013
26 S. : ill.
Sprache: Deutsch