Mythen umgeben uns jeden Tag, nur werden wir nicht immer auf sie aufmerksam. In Filmen, Büchern, in der bildenden Kunst werden wir ständig mit mythischen Archetypen konfrontiert. Joseph Campbell war einer der bekanntesten Mythenforscher. In seinem letzten Buch untersucht er die Sprache von Mythos, Religion und Kunst.
Grundlage der Publikation ist ein Symposium, an dem Campbell zusammen mit dem Astronauten Rusty Schweickart vorgetragen hat. In seinem Vortrag äußerte sich Campbell, dass die neu erkannte Phänomene der Weltraum, wie der Urknall, auch bei den einzelnen Personen ihre Parallele haben, und davon sich eine neue Mythologie ableiten lässt. Im Band werden auch die Funktionen der Mythen besprochen.
Metapher sind bei Campbell besonders wichtig: das längste Kapitel – der eigentliche Vortrag am Symposium – hat den Titel “Die Metapher als Mythos und Religion”. Dabei vergleicht der Autor die jüdisch-christliche Tradition mit mehreren östlichen Religionen, und stellt fest, dass bei letzteren das Göttliche viel mehr von innerer Natur, also von der Person selbst abhängig sind.
Campbells letztes Werk (Originaltitel: The Inner Reaches of Outer Space) ist ein interessantes Lesestoff für alle, die sich in Mythologie vertiefen und die Zusammenhänge zwischen Religion und Mythen besser verstehen möchten.
Joseph Campbell: Die Mitte ist überall. Die Sprache von Mythos, Religion und Kunst
München : Kösel, 1992
192 S. : ill.
Sprache: Deutsch