Thomas Casagrandes Buch bearbeitet ein dunkles Kapitel der donauschwäbischen Geschichte. Während des Zweiten Weltkriegs wurde aus Banater Schwaben die Waffen-SS Division “Prinz Eugen” gegründet. Der Band untersucht die Entstehung und die Geschichte dieser Einheit.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass laut der Widmung Casagrandes Familie selbst von den Ereignissen betroffen war. Der Autor beschränkte seine Arbeit nicht auf die militärischen Fragen, er untersuchte, wie es zur Gründung der Division kam. Einen ganzen Kapitel widmet er für den ethnischen Spannungen und für die damals neue Auffassung der nationalen Zusammengehörigkeit. Die Geschichte der Donauschwaben seit der Kolonisation wird auch dargestellt, damit die Leser über die Umstände im klaren sind.
Der dritte Kapitel beschäftigt sich mit der eigentlichen Gründung und dem Einsatz der Division. Die “Prinz Eugen”-Division war freiwillig und wurde zuerst in Serbien gegen die Partisanen eingesetzt. Vom Buch erfährt man, welche Struktur sie hatte, wie sie aufgerüstet wurde und in welchen Operationen sie teilnahm. Der Titel eines Unterkapitels zeigt klar, was die Tätigkeit der Division tatsächlich erreichte: “Das Ende der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien”.
Selbstverständlich wird im Band auch die Waffen-SS im allgemeinen vorgestellt, mit besonderer Hinsicht auf die Unterschiede zwischen den west- und osteuropäischen Einheiten.
Selbstverständlich wird im Band auch die Waffen-SS im allgemeinen vorgestellt, mit besonderer Hinsicht auf die Unterschiede zwischen den west- und osteuropäischen Einheiten.
Casagrande untersucht die dramatischen Ereignisse mit der Objektivität des Historikers. Der Band ist eine gute Darstellung eines historischen Ereignisses, woran man nicht so gern erinnert. Das Werk ist sowohl für Laien als auch für Forscher lesenswert.
Thomas Casagrande: Die volksdeutsche SS-Division “Prinz Eugen” Die Banater Schwaben und die nationalsozialistischen Kriegsverbrechen
Frankfurt, New York : Campus, 2003
368 S.
Sprache: Deutsch