Hannes Philipp / Andrea Ströbel (Hg.): Deutsch in Mittel-, Ost- und Südosteuropa

Umschlag des Buches

Da die Ungarndeutsche Bibliothek sowohl eine öffentliche, als auch eine Fachbibliothek ist, befinden sich in unserem Bestand auch viele Fachbücher, die die Forschungsarbeit im ungarndeutschen Bereich in breiten Kreisen vielen Lesern erleichtern. Im Dachgeschoss des Hauses der Ungarndeutschen sind Tagungsbände ebenfalls zu finden, die sich nicht nur mit wissenschaftlichen Themen, sondern auch mit unterschiedlichen Themenkreisen wie Kultur und Wirtschaft beschäftigen.

Diese Ausgabe ist der fünfte Band der Publikationsreihe Forschungen zur deutschen Sprache in Mittel-, Ost- und Südosteuropa und beinhaltet Transkripte der Beiträge der zweiten Jahrestagung des Forschungszentrums Deutsch in Mittel-, Ost- und Südosteuropa (FZ DiMOS) der Universität Regensburg. Eine Besonderheit aus ungarndeutscher Perspektive ist, dass diese Konferenz 2015 in Budapest unter der Mitwirkung der Eötvös-Loránd-Universität und der Andrássy Universität Budapest verwirklicht wurde.

 

 

 

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Laszlovszky Imre: Kitelepítés Mözsről

Umschlag des Buches

Am 19. Januar 1946 fuhr der erste Zug aus Wudersch mit ungarndeutschen Vertriebenen los. Damit begann die Vertreibung von Zehntausenden der Angehörigen der deutschen Volksgruppe aus Ungarn. Damals wurden die Ungarndeutschen von der damaligen politischen Elite für Sündenbock erklärt sowie für die politische und militärische Zusammenarbeit mit Hitler kollektiv verantwortlich gemacht und bestraft. Infolge der Enttabuisierung dieser Themen können sich heutzutage die neugierigen Leser zum Glück dank der verschiedensten Fachbücher reichlich bedienen. Die Fachliteratur der Entrechtungen, Enteignungen, Verschleppungen zur Malenkij Robot und der Vertreibung ist ziemlich groß. So kann man z. B. auch geschichtliche Zusammenhänge, wichtige Daten und Fakten aus dem zweibändigen Werk Geschichte der Deutschen in Ungarn von Gerhard Seewann entziehen. In diesem kann man lesen, dass es um die 167.000 Menschen in die damalige amerikanische Besatzungszone und ab August 1947 um die 50.000 Ungarndeutschen in die damalige sowjetische Besatzungszone Deutschlands – infolge eines Antrags der ungarischen Regierung, um die Vertreibung fortzusetzen – vertrieben worden sind.

 

 

 

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Pfeiffer Gábor: Lábnyomok a sárban

Umschlag des Buches

Die Ungarndeutsche Bibliothek ist eine öffentliche Fachbibliothek. Folglich sind die Leser immer an der richtigen Stelle, wenn sie zum Beispiel nach Fachbüchern suchen, die die verschiedensten Bereiche der ungarndeutschen oder donauschwäbischen Thematik behandeln. Der Belletristikbestand, darunter der Romanbestand ist auch relativ groß, und wird langsamer, aber stetig erweitert. So bereitet es uns immer eine große Freude, wenn die Bibliothek um eine Neuerscheinung dieser Gattung reicher wird. Falls es dabei die ungarndeutsche Thematik behandelt wird, ist es noch erfreulicher, denn im Vergleich zu den Romanen, die von rumäniendeutschen oder aus dem ehemaligen jugoslawischen Banat oder Batschka stammenden Autoren geschrieben worden sind, ist die Zahl der ungarndeutschen Veröffentlichungen ziemlich gering. Zum Glück tauchten in der letzten Zeit immer wieder auch Laienautoren auf, die die Geschichten ihrer Vorfahren bearbeiten.

 

 

 

 

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Szőts Zoltán: A völgységi nemzetiségi-etnikai csoportok együttélése a második világháborútól napjainkig

Umschlag des Buches

Die meisten Ungarndeutschen lebten von der Ansiedlung im 18. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Dörfern, fast ungestört in ihren Siedlungsgebieten. In ihrem Alltag hat sich nicht viel verändert, zumindest wenn man ihre Bräuche, Muttersprache, Trachten und Identität betrachtet. Dies war es auch auf dem Gebiet der sog. Schwäbischen Türkei der Fall. Das veranschaulichen auch die schwarz-weiße Bilder im Band Die Schwäbische Türkei und ihre Volkstrachten von Rudolf Hartmann auf denen Dörfer aus den 1920-1940er Jahren verewigt sind. In der Schwäbischen Türkei liegt die Kleinregion Talboden (ungarisch Völgység), deren Zentrum und zugleich größte Gemeinde seit der Ansiedlung der Deutschen Bonnhard war und auch heute noch ist. Zwischen ihrer Ansiedlung im 18. Jahrhundert und ihrer Flucht, Entrechtung, Enteignung, Verschleppung und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg war der Anteil der Ungarndeutschen im Talboden immer schon herausragend hoch. Im Vergleich zu anderen ungarndeutschen Siedlungsgebieten war es sogar die von Ungarndeutschen am dichtesten besiedelte Region in ganz Ungarn überhaupt. Laut der Volkszählung 1941 ergaben sie 71% der Gesamtbevölkerung dieser Kleinregion. Aus dieser Perspektive betrachtet, kann es auch nicht ungewöhnlich erscheinen, dass die erste Massenversammlung vom Volksbund ausgerechnet in Zickau/Cikó mit um die 30.000 ungarndeutschen Anwesenden stattfand und deren Gegenbewegung, die sog. Mit Treue zum Vaterland später ausgerechnet in Bonnhard im Jahre 1942 ins Leben gerufen wurde.

 

 

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