Barbara Kohout: Überleben

Umschlag des Buches

1947 begann für die damals junge Donauschwäbin ein neues Leben. Nach der von Leid erfüllten Flucht aus der ehemaligen Jugoslawien mit ihrer Mutter und ihren Geschwister, fanden sie in Deutschland ihren Vater und ihre Großmutter wieder und bauten ein neues Zuhause auf. Sie begrub in den Jahren  fast ohne Übergang die Erinnerungen an die alte Heimat, die Flucht und Vertreibung, ihre Identität und Herkunft tief in ihr Gedächtnis.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ihr 11. Geburtstag war die letzte, die sie im Jahre 1949 feiern durfte. Danach wurde sie von den Lehren der Zeugen Jehovas streng beeinflusst und wurde eine der aktivsten Mitglieder in der örtlichen Gemeinschaft. Barbara Kohout war 60 Jahre lang aktiver Mitglied der Wachtturm-Gesellschaft. Erst nachdem sie nach langer Zeit die Mitgliedschaft aufgegeben hatte, konnte sie mit einer mühsamen Suche ihre verlorene – auch donauschwäbische – Identität erneut finden.

Die Autorin veröffentlichte bislang fünf Bücher, das mit dem Titel Überleben ist der einzige Roman, in dem sie die eigene Familiengeschichte als Hauptthema nimmt. Der Leser kann aus dem Roman das Alltagsleben und die Geschichte von Stanischitz (Őrszállás), der von Deutschen, Serben und Ungarn bewohnten Ortschaft und auch der umliegenden Ortschaften, wie Tscherwenka (Cservenka) in der Bajaer Dreieck kennenlernen. Der unmittelbare Einfluss der Weltgeschichte und Politik auf das Alltagsleben sind nach so vielen Jahrzehnten aus Geschichts- und historischen Fachbüchern ziemlich schwierig vorzustellen. Aber wenn man den Roman liest, kann man ein klares Bild über eine ziemlich breite Zeitspanne, von der Ansiedlung der Deutschen, bis zur Ankunft der Familie in der neuen Heimat in Deutschland bekommen. Es ist fast unglaublich, wie die junge Mutter mit drei kleinen Kindern aus der ehemaligen Jugoslawien über Ungarn und Österreich ohne Papiere heimlich flüchtet, und immer am richtigen Ort und Zeit von den richtigen mitfühlenden Leuten eine Hilfe erhält. Die Autorin hatte ihren Familienroman nicht nur aus dem Grund, die Familiengeschichte zu dokumentieren geschrieben, sondern weil sie möchte, dass ihre Kinder und Kindeskinder auch erfahren, dass sie fest daran Glaubt, dass man immer einen Helfer in der Not finden kann.

Das Buch empfehlen wir Allen, die sich dafür interessieren, wie sich die ständig ändernde Großpolitik das Schicksal einer Familie und der im 20. Jahrhundert lebenden Alltagsmenschen aus der Batschka beeinflusst hatte.

Barbara Kohout: Überleben
Was blieb von der Heimat Donauschwaben?
Leipzig : Engelsdorfer Verlag, 2013.
166 S.
Sprache: Deutsch

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