Reinhard Johler (Hg.): Hatzfeld. Ordnungen im Wandel

Umschlag des Buches

Die deutschen Kolonisten und ihre Nachkommen, die im Donauraum des Karpatenbeckens nach der Türkenherrschaft im 18. Jahrhundert auf den Territorien des Königreichs Ungarn angesiedelt worden sind, bezeichnet man mit dem Sammelbegriff Donauschwaben. Zu denen gehören natürlich auch die nach dem Friedensvertrag von Trianon in „geschrumpftem Ungarn“ verbliebenen Ungarndeutschen. Fast unmittelbar nach dem Abschließen des Friedensvertrags befanden sich Hunderttausende von ihnen im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (später Jugoslawien) und in Rumänien, die dann auch Banater und Batschkaer Schwaben genannt wurden. Die verschiedenen donauschwäbischen Ortsgemeinschaften können bis heute unabhängig von ihrer unterschiedlichen Lage und Geschichte, dank der gemeinsamen deutschen Wurzeln ihrer Bevölkerung, viele Gemeinsamkeiten aufweisen.

 

 

 

 

 

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Történeti, néprajzi tanulmányok a Tolna megyei Kétyről

Umschlag des Buches

Fachbücher, Studien- oder Konferenzbände nimmt man in die Hand, wenn man recherchieren oder sich in einen wissenschaftlichen Problemkreis vertiefen und das eigene Wissen erweitern möchte. Wir könnten sagen, dass viele Bücher dieser Art den Durchschnittslesern langweilig, ja sogar – ohne tiefere Vorkenntnisse in der entsprechenden Thematik – einfach als nicht geeignet gelten.

 

 

 

 

 

 

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Boschok. Unsere Heimat seit 300 Jahren

Umschlag des Buches

Das Gebiet der Schwäbischen Türkei erstreckt sich auf weiten Teilen der Komitate Branau, Tolnau und Schomodei. Nach dem Friedensvertrag von Trianon im Jahre 1920 zählte diese Region im südlichen Transdanubien zu den größten deutschen Sprachinseln Ungarns und war zugleich das von Ungarndeutschen am dichtesten bewohnte Gebiet des Landes. Durch die Schicksalsschläge nach dem Zweiten Weltkrieg veränderten sich die bis dahin weitgehend geschlossenen deutschen Dorfgemeinschaften grundlegend. Die ehemaligen deutschen Dialekte, die in früheren Zeiten als Alltagssprache fungiert haben, sind heutzutage eine Seltenheit. In den Jahrzehnten nach der Vertreibung der Deutschen aus Ungarn gab es zum Glück viele Menschen, die diese Gefahr erkannten und anfingen, sich mit dem Dokumentieren der einstigen ungarndeutschen Vergangenheit zu beschäftigen.

 

 

 

 

 

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Vendel Pettinger-Szalma – Balázs Szalma (Red.): Eine ehemals deutsche Ortschaft im Schatten der Hauptstadt II.

Umschlag des Buches

Im Bestand der Ungarndeutschen Bibliothek befinden sich über 300 unterschiedliche ortsgeschichtliche Publikationen mit mehr als 500 Exemplaren, die zusammen eine unserer umfangreichsten Sammlungen ausmachen. Aus den Büchern auf den 12 Regalen dieser sich kontinuierlich erweiternden Sammlung können unsere Leser etwas Interessantes über fast alle ungarndeutschen Siedlungen erkunden. Viele dieser Werke zählen zu den rein geschichtlichen Ortsmonografien, andere zu den sog. Heimatbüchern. Es gibt in der Sammlung aber auch solche, die mit amüsanten Interviews den Leser ermuntern, oder als ortsmonografisches Lesebuch definiert werden können. Studien- bzw. Tagungsbänder gehen eher einer speziellen Thematik nach und haben selten nur eine einzige Siedlung in ihrem Fokus.

 

 

 

 

 

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Bächer Iván: Az elhagyott falu

Umschlag des Buches

Die ungarndeutsche Landkarte Die Deutschen in Ungarn – eine Landkarte mit den deutschen Ortsnamen zeigt uns nicht nur die Ortschaften mit allen deutschen geografischen Bezeichnungen, sondern auch Daten der Volkszählung 2011, die Kultur- und Bildungseinrichtungen der Ungarndeutschen (Stand: 2014) sowie die nach den Wahlen 2014 gegründeten Selbstverwaltungen der deutschen Nationalität. Bei genauerer Betrachtung der Landkarte sieht man, dass es auch Gemeinden gibt, die nur mit einem zitronengelben Kreis markiert sind und somit unter den anderen (mit grünem Kreis markierten) eine Ausnahme bilden. Diese Ortschaften haben heute keine bedeutende deutsche Bevölkerung mehr oder lieferten bei der Volkszählung im Jahre 2011 keine Angaben. Laut der Volkszählung im Jahre 1941 hatten sie jedoch noch einen deutschen Bevölkerungsanteil von mehr als 10% und waren mehrere Jahrhunderte lang – die meisten von ihnen bis zur Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg – überwiegend von Ungarndeutschen bewohnt.

 

 

 

 

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Szajk 1000 éves. Jubileumi településtörténet

Umschlag des Buches

In der Menschheitsgeschichte sind tausend Jahre nicht besonders viel. Wenn man dieses Zeitvolumen im Kontext der Siedlungsgeschichte einer kleinen Ortschaft betrachtet, ist das schon eine beträchtliche Zeitspanne, und im Falle des Menschenlebens schon fast unbegreiflich lang. Die wechselhafte, von Kriegen und Besetzungen geprägte, öfters tragische Geschichte Ungarns betrachtend ist es erstaunlich, dass nicht nur größere, „historische” Städte, sondern auch kleinere Ortschaften wie Seik schon seit mehr als 1000 Jahren existieren. Die kleine ungarndeutsche Gemeinde befindet sich in der Schwäbischen Türkei, im Kreis Bohl. Die geografische Lage war auch für die geschichtlichen und demografischen Änderungen von Seik prägend.

 

 

 

 

 

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Bogdan wie es singt, spielt und tanzt

Umschlag der Publikation

Zum Bestand einer Bibliothek gehören nicht nur großformatige Fachbücher, schwere Studienbände oder Lexika, sondern auch Zeitungen, Zeitschriften und sogar Broschüren sowie kleinere Publikationen, die nicht viel mehr Seiten als ein Heft haben, aber trotzdem viele wertvolle Informationen enthalten. Dem­ge­mäß befinden sich auch in der Ungarndeutschen Bibliothek verschiedene Arten von Publikationen, die u. a. ungarndeutsche Tanzgruppen, Heimatmuseen, Handwerker, Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen, die Tätigkeiten einer örtlichen Nationalitätenselbstverwaltung oder die Gegenwart der ungarndeutschen Gemeinschaft einer Siedlung vorstellen.

 

 

 

 

 

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Wo wir uns daheim fühlen. Tscholnok

Umschlag des Buches

Der Bestand der Ungarndeutschen Bibliothek ist – wie das auch in anderen Bibliotheken üblich ist – nach verschiedenen Themenbereichen aufgeteilt, damit die Arbeit der Forscher oder der Interessenten erleichtert wird. Die Sammlung der ortsgeschichtlichen Bücher mit mehr als 500 Exemplaren ist eine der umfangreichsten in der Bibliothek. Die Werke sind nicht nur ihrer Qualität, Quantität oder Sprache, sondern auch ihrer inhaltlichen Zusammensetzung nach ganz unterschiedlich. Viele zählen zu den rein geschichtlichen Ortsmonografien, viele zu den sog. Heimatbüchern. So gibt es auch mehrere, die zugleich unterschiedliche Themen wie Geschichte, Volkskunde, Mundart, Literatur, Gastronomie und gegenwärtige allgemeine Lage der Ungarndeutschen in den jeweiligen Ortschaften behandeln.

 

 

 

 

 

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Unser Schicksal

Umschlag des Buches

Nach der Ansiedlung konnten die Deutschen in Ungarn eine längere Zeit fast ungestört leben. Abgesehen von der Assimilation der städtischen Bevölkerung im 19. Jahrhundert hat sich in den ungarndeutschen Gemeinschaften der Siedlungen nicht vieles verändert. Der Friedensvertrag von Trianon im Jahre 1920 führte dazu, dass das Ungarndeutschtum mit seinen um die 500.000 Angehörigen unter den im Land verbliebenen anderen Nationalitäten die größte wurde, es aber von der Assimilation gefährdet war. Jakob Bleyer und seine Anhänger erkannten, dass die Volksgruppe sich, um diese zu vermeiden, politisch organisieren und eine sprachlich-kulturelle Autonomie sichern muss. So wurde 1924 der Ungarnländische Deutsche Volksbildungsverein gegründet. Nach Bleyers Tod entstand 1933 ein Vakuum in der ungarndeutschen Nationalitätenpolitik. Der von dem radikalen Franz Anton Basch 1938 gegründete Volksbund der Deutschen in Ungarn blieb bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs die einzige legitime Organisation für die Ungarndeutschen. Obwohl es am Anfang nicht klar ausgesagt wurde, waren die Bestrebungen und Ziele des Volksbundes von Hitlerdeutschland abhängig und die Organisation war ihm völlig ausgeliefert. Die ungarische Regierung hat mit der Zulassung der SS-Rekrutierungen die kriegsfähigen Männer der Volksgruppe praktisch dem reichsdeutschen Kriegsapparat ausgeliefert. Das Ende des Zweiten Weltkriegs bedeutete für die Ungarndeutschen nicht den Wiederaufbau, den Frieden oder den Neubeginn, sondern den Anfang des Leidens. Zehntausende wurden in die Sowjetunion zur Malenkij Robot verschleppt und Hunderttausende enteignet, entrechtet oder nach Deutschland vertrieben.

 

 

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Ferdinand Hengl: Das Deutschtum in Fünfkirchen 1687-1750

Umschlag des Buches

Bestimmte Dörfer konnten ihre „ungarndeutschen Gesichter” jahrhundertelang, in vielen Gegenden sogar – dank deren traditionspflegenden Gemeinschaften, Vereine oder Bildungseinrichtungen – bis heute bewahren. Die Assimilation der städtischen deutschen Bevölkerung begann in Ungarn schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Vielleicht ist Fünfkirchen/Pécs eine Ausnahme, denn die Stadt liegt mitten in der Mitte der von Ungarndeutschen dicht bewohnten Branau und ist zugleich auch der Hauptsitz der Schwäbischen Türkei. Hier befinden sich unter anderem das Lenau Haus und verschiedene Bildungsinstitutionen wie das Klara-Leőwey-Gymnasium oder das Valeria-Koch-Bildungszentrum. Fünfkirchen ist eine Universitätsstadt, in der auch deutsche Firmen ihren Sitz haben, die viele aus den umliegenden schwäbischen Siedlungen stammende junge Menschen auch nach dem Studium ermutigen in der Stadt zu bleiben. Diese Anziehungskraft war auch in der frühen Neuzeit zu beobachten, unmittelbar nach der Befreiung von der Türkenherrschaft siedelten sich deutsche Kolonisten in die Stadt. In den Anfangsjahren war ihre Anzahl gering, aber um 1715 machten sie schon 18 Prozent der Bevölkerung aus. Die Stadt hat aber nicht nur eine deutsche Vergangenheit, sondern auch eine deutsche Gegenwart und Zukunft. Ohne Wurzeln gäbe es aber auch keinen Baum, so lohnt es sich immer, in die Vergangenheit zu schauen. Continue reading “Ferdinand Hengl: Das Deutschtum in Fünfkirchen 1687-1750”