Vendel Pettinger-Szalma – Balázs Szalma (Red.): Eine ehemals deutsche Ortschaft im Schatten der Hauptstadt II.

Umschlag des Buches

Im Bestand der Ungarndeutschen Bibliothek befinden sich über 300 unterschiedliche ortsgeschichtliche Publikationen mit mehr als 500 Exemplaren, die zusammen eine unserer umfangreichsten Sammlungen ausmachen. Aus den Büchern auf den 12 Regalen dieser sich kontinuierlich erweiternden Sammlung können unsere Leser etwas Interessantes über fast alle ungarndeutschen Siedlungen erkunden. Viele dieser Werke zählen zu den rein geschichtlichen Ortsmonografien, andere zu den sog. Heimatbüchern. Es gibt in der Sammlung aber auch solche, die mit amüsanten Interviews den Leser ermuntern, oder als ortsmonografisches Lesebuch definiert werden können. Studien- bzw. Tagungsbänder gehen eher einer speziellen Thematik nach und haben selten nur eine einzige Siedlung in ihrem Fokus.

 

 

 

 

 

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Gill Józsefné: Berkenyei sváb szótár és múltidézés

Umschlag des Buches

Um die Bewahrung der unterschiedlichen ungarndeutschen Traditionen in den Gemeinden zu schützen, braucht man „nur” eine engagierte, aktive örtliche Gemeinschaft, und schon ist ihr Fortbestand gesichert. Wenn eine Dokumentation vorhanden ist oder Zeitzeugen noch leben, kann man sogar diese von ihnen neu „erlernen” und wiederbeleben. Nicht nur bestimmte Bräuche, sondern auch die Ortsdialekte sind einzigartig. Nach der Ansiedlung der Deutschen bildete sich in jeder Siedlung eine ortsspezifische Mundart heraus, die praktisch nirgendwo anders auf der Welt gesprochen wurde.

 

 

 

 

 

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Unmenschliche Schicksale

Umschlag des Buches

Wie die Vertreibung, so war auch die Verschleppung der Ungarndeutschen in die Sowjetunion über eine lange Zeit ein verschwiegenes, tabuisiertes Thema. Die historische Aufarbeitung von Malenkij Robot fing erst um die Wende 1989 an. Einen Aufschwung brachten die Ankündigung und Verlängerung des Gulag-Gedenkjahres zwischen 2015-2017. Infolge dessen sind zahlreiche Werke im Thema erschienen. Dieses Werk ist zwar erst Ende 2020 erschienen und wurde von Lokalpatrioten aus Boschok verfasst, trotzdem gehört es zur selben Thematik.

 

 

 

 

 

 

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Emmausz. Húsvéthétfői vigasság a bólyi pincesoron

Umschlag des Buches

Mit dem Ausbruch des Frühlings beginnt jedes Jahr die Wiedergeburt und das Erwachen der Natur aus dem Winterschlaf. An diese Zeit knüpfen sich auch viele Feste wie Ostern, das als der Höhepunkt des Kirchenjahres gilt. Im Leben der Ungarndeutschen spielte Religiosität immer schon eine identitätsstärkende und wichtige Rolle. So verknüpfen sich mit dem kirchlichen Osterfestkreis auch viele ihrer Osterbräuche, die sogar die schwere Zeit nach der Vertreibung, als viele vorhin geschlossene ungarndeutsche Siedlungsgemeinschaften aufgelöst wurden, überstehen konnten und bis heute ausgeübt werden. Eine der bekanntesten ungarndeutschen Sitten dieser Art ist der Emmausgang in Bohl, der dort seit mehr als 150 Jahren ununterbrochen gefeiert wird. Der zählt seit 1996 nicht nur zum geistlich-kulturellen Kulturerbe des Komitates Branau (Baranya Megyei Értéktár), sondern wurde 2011 auf die Landesliste der „Hungarika” des Ungarischen Kulturerbes (Magyar Értéktár) aufgenommen.

 

 

 

 

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Bächer Iván: Az elhagyott falu

Umschlag des Buches

Die ungarndeutsche Landkarte Die Deutschen in Ungarn – eine Landkarte mit den deutschen Ortsnamen zeigt uns nicht nur die Ortschaften mit allen deutschen geografischen Bezeichnungen, sondern auch Daten der Volkszählung 2011, die Kultur- und Bildungseinrichtungen der Ungarndeutschen (Stand: 2014) sowie die nach den Wahlen 2014 gegründeten Selbstverwaltungen der deutschen Nationalität. Bei genauerer Betrachtung der Landkarte sieht man, dass es auch Gemeinden gibt, die nur mit einem zitronengelben Kreis markiert sind und somit unter den anderen (mit grünem Kreis markierten) eine Ausnahme bilden. Diese Ortschaften haben heute keine bedeutende deutsche Bevölkerung mehr oder lieferten bei der Volkszählung im Jahre 2011 keine Angaben. Laut der Volkszählung im Jahre 1941 hatten sie jedoch noch einen deutschen Bevölkerungsanteil von mehr als 10% und waren mehrere Jahrhunderte lang – die meisten von ihnen bis zur Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg – überwiegend von Ungarndeutschen bewohnt.

 

 

 

 

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Wolfgang Zimmermann, Josef Wolf (Hg.): Die Türkenkriege des 18. Jahrhunderts

Umschlag des Buches

Die wichtigste Bedingung für die erfolgreiche Ansiedlung der Donauschwaben – und somit auch der Ungarndeutschen – und ihre spätere effiziente wirtschaftliche Entwicklung war die durch Frieden gesicherte Stabilität, nicht nur auf den Ansiedlungsbieten, sondern auch im ganzen Land. Diese erfolgte durch die − mit dem Friedensabkommen von Sathmar 1711 besiegelte − Niederschlagung des Rákóczi-Aufstandes und den − mit den Osmanen im Jahre 1718 geschlossenen − Friedensvertrag von Passarowitz. Die meisten Werke von Historikern setzen in der Untersuchung der Geschichte der Ungarndeutschen ihren Schwerpunkt eher auf die Gründe und Umstände der Ansiedlung als auf ihre Voraussetzungen oder Vorgeschichte. Die osmanische Herrschaft in Europa sowie ihre Wechselbeziehungen mit den Westmächten in Kriegs- wie auch in Friedenszeiten sind aber nicht nur ein Teil europäischer und ungarischer Geschichte, sondern auch für die der Donauschwaben und somit auch der Ungarndeutschen bestimmend.

 

 

 

 

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Genuss kennt keine Grenzen

Umschlag des Buches

Die aktive Mitwirkung zusammenhaltender Dorfgemeinschaften im örtlichen Gemeinschaftsleben trägt wesentlich zum kontinuierlichen Bestehen der ganzen ungarndeutschen Volksgruppe auf Landesebene bei. Die unterschiedlichen Tanz- und Kulturgruppen, Freundeskreise sowie Vereine sind beim Erhalt der Traditionen sowie bei der Identitätspflege unentbehrliche Faktoren. Eine solche zusammenhaltende ungarndeutsche Dorfgemeinschaft gibt es in Tarian. Diese Tatsache wurde auch bei einer Zentrum-Veranstaltung im Dezember 2017 im Haus der Ungarndeutschen beweisen. Ein wichtiger Baustein des bunten Gemeinschafts- und Kulturlebens der Tarianer Ungarndeutschen ist die Gemeindepartnerschaft mit dem hessischen Staufenberg. Wie fruchtbar diese Beziehung ist, lässt sich auch daran bemessen, dass die Bürger der zwei Ortschaften 2020 bereits auf eine 30-jährige Gemeindepartnerschaft zurückblicken konnten.

 

 

 

 

 

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Gabriele Vasak: Den Dritten das Brot

Umschlag des Buches

Ungarn wurde vor 76 Jahren – im April 1945 – von der Besetzung durchs Nazideutschland vollständig befreit. So hieß es zumindest offiziell, dass der Krieg am 4. April auf ungarischem Boden zu Ende ging. Während der Jahrzehnte der kommunistischen Diktatur versuchte man die Befreiung durch Mittel der politischen Propaganda als etwas rein Positives darzustellen und ihre Schattenseiten zu verleugnen. Die Gräueltaten der Sowjetsoldaten, das Leid der Zivilbevölkerung, so auch die Verschleppung der Ungarndeutschen in die Sowjetunion zur Zwangsarbeit versuchte man fast bis zur Wende völlig zu verschweigen.

 

 

 

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Wertvolle Bücherspende vom Generalkonsulat von Ungarn in München

Die Ungarndeutsche Bibliothek hat am 7. April eine wertvolle Bücherspende vom Generalkonsulat von Ungarn in München erhalten. Unter den Büchern befinden sich mehrere Exemplare von 13 verschiedenen Büchern, die die Kirchenmusik und Musikkultur der Donauschwaben und der Ungarndeutschen behandeln.

Wertvolle Bücherspende vom Generalkonsulat von Ungarn in München

Die meisten sind von Dr. Franz Metz verfasst worden. Der aus der Banat stammende Münchner Musikwissenschaftler, Musikverleger und Kirchenmusiker hat mit seiner Arbeit sehr viel zur Bekanntmachung der Banater, ungarndeutschen und donauschwäbischen Kirchenmusik, Musikkultur und Musikleben beigetragen. Sein 2020 herausgegebenes Werk Mit frohem Herzen will ich singen – Zur Musikgeschichte der Ungarndeutschen aber auch frühere Ausgaben wie das 2009 erschienenes Buch Das Kirchenlied der Donauschwaben bereichern unseren Bestand nun mit weiteren Exemplaren. Erfreulicherweise können wir dank dieser Spende auch drei wunderschöne CDs in unsere Sammlung aufnehmen, die unsere Leser die Welt der Orgel- und der Kirchenmusik näherbringen können.

Szabóné Mészáros Mária: Hartai játékkincsek

Umschlag des Buches

Ohne Zweifel sind junge Menschen von Natur aus spielerische Wesen. Das Spielen ist für die Kinder sowohl wegen der Sozialisierung und Entfaltung der individuellen Eigenschaften, als auch für die Entwicklung verschiedener Fähigkeiten, eigentlich zum Erwachsenwerden äußerst wichtig. In unserer modernen Gegenwart hat sich durch die Digitalisierung und immer breitere Benutzung des Internets und der Smartphones vieles, so auch die Spielgewohnheiten der Kinder verändert. Im 21. Jahrhundert verbringen sie zunehmend mehr Zeit mit digitalen und Online-Spielen bzw. im Allgemeinen mit Online-Kommunikation und bei immer weniger körperlicher Bewegung. Das Spielen im geschlossenen und engeren physischen Raum und der Mangel an Großbewegungen können später zu bestimmten Entwicklungsproblemen oder sogar auch zu psychosozialen Entwicklungsanomalien bei Kindern führen. Die Ursachen solcher Probleme existierten früher praktisch gar nicht.

 

 

 

 

 

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