Henrik Bispinck/Katharina Hochmuth (Hg.): Flüchtlingslager im Nachkriegsdeutschland

Umschlag des Buches

Wir können beim Lesen des von der Stiftung Berliner Mauer herausgegebenen Sachbuches ein weitreichendes Bild über die Umstände der Flüchtlingslager im Nachkriegsdeutschland bekommen. Diese ursprünglich für eine vorübergehende Zeit geplanten, provisorischen Unterkünfte galten als erstes Zuhause für Millionen der vertriebenen Deutschen – darunter auch für mehrere zehntausend Ungarndeutsche – in der neuen Heimat. Die „Zwischenzeit” bedeutete oft mehrere Jahre und diente häufig dem Einleben in das absolut andere gesellschaftliche und kulturelle Milieu.

 

 

 

 

 

 

Wie es schon aus manchen persönlichen Erzählungen bekannt ist, gab es oft Spannungen und Konflikte zwischen den Einheimischen und Flüchtlingen. Diese konnten auch die Folgen der Zwangseinweisungen in die Wohnungen der Einheimischen sein. Nach 1946 war es immer schwieriger, die Vertriebenen bei Privatpersonen unterzubringen. Es entstanden neben den bereits bestehenden Erstaufnahme-, Durchgangs- und Quarantänelagern auch regelrechte, ständige Wohnlager.

Die provisorischen Unterkünfte wurden Anfangs auch oft an der Stelle der ehemaligen KZ-Lager gebaut, sie waren öfters einfache Zeltlager, letztlich aber ständige, aus festem Material erbaute Heimstätte. Mit Hilfe der detaillierten Beschreibungen können wir unsere Kenntnisse über die Geschichte und den Aufbau dieser Orte sowie über das Leben der Bewohner erweitern.

Das Sachbuch kann für alle nützlich sein, die eine fachkundige Beschreibung von den  Lagern, die auch vielen Ungarndeutschen in den ersten Zeiten in der neuen Heimat das Überleben bedeuteten, erhalten möchten.

Henrik Bispinck/Katharina Hochmuth (Hg.): Flüchtlingslager im Nachkriegsdeutschland
Berlin: Ch. Links Verlag, 2014.
316 S. : Ill.
Sprache: Deutsch

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