Katalin Horváth-Miszlai: Ungarndeutsche Volksbräuche in Kimling und Kier

Umschlag des Buches

Es gibt viele wertvolle Werke unter Diplomarbeiten, leider werden sie aber meistens nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine glückliche Ausnahme ist die ursprünglich 1995 eingereichte Arbeit von Katalin Horváth-Miszlai, die 2001 mit Hilfe der Pakser Deutschen Selbstverwaltung veröffentlicht wurde.

 

Die Autorin wählte die beiden Gemeinden Kimling/Dunakömlőd und Kier/Németkér als Untersuchungsobjekt, weil sie einen beträchtlichen Teil ihrer Schulzeit in Kimling verbracht hatte, und das Nachbardorf Kier in vieler Weise ähnlich war. Schriftliche Quellen gab es früher außer der 1933 erschienen Publikation von Roger Schilling über die Ansiedlung der Ortschaften kaum. Die Verfasserin stützte sich deshalb in erster Linie auf persönliche Recherchen, vor allem auf Interviews mit älteren Bewohnern der Gemeinden.

Die Bräuche der 20 km voneinander entfernten Dörfer sind fast dieselben, denn sie wurden zur gleichen Zeit von Kolonisten aus derselben Region, aus dem westlichen Deutschland besiedelt. Im Buch werden die Traditionen nicht voneinander getrennt behandelt, es wird nur auf die Unterschiede aufmerksam gemacht. Im Anhang werden zahlreiche Archivfotos veröffentlicht, leider in ziemlich schlechter Qualität. Daneben befinden sich darin auch Texte und Noten von Volksliedern, die in den Dörfern gesungen wurden.

Den Band empfehlen wir allen, die die ungarndeutschen Bräuche der Tolnauer Region besser kennen lernen möchten. Lediglich sein Äußere lässt zu wünschen übrig, aber wichtiger ist, dass alle Interessierten Zugriff auf die Arbeit haben können.

Horváthné Miszlai Katalin: Kimlinger und Kierer ungarndeutsche Volksbräuche, die im Leben als Schicksalswende gelten
Paks : Német Nemzetiségi Önkormányzat Paks, 2001
96 S. : ill.
Sprache: Deutsch