Eva Hahn, Hans Henning Hahn: Die Vertreibung im deutschen Erinnern

Umschlag des Buches

Die Vertreibung aus Ost- und Südosteuropa ist ohne Zweifel eins der traumatischsten Ereignisse der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Es gibt mehrere Interpretationen der Geschehnisse, die oft einseitig sind oder geradezu Mythen bilden. Dieses Buch stellt die verschiedenen Gesichtspunkte dar und versucht durch die Veröffentlichung zahlreicher Fakten dazu beitragen, dass in den Lesern ein objektives Bild der Geschehnisse entsteht.

 

 

 

 

 

 

 

Im ersten Teil des dicken Bandes werden “populäre” Deutungen aufgelistet, zum Beispiel dass Edvard Benes die Ursache in Person war oder dass es um Hass und Rache handelte. Das zweite Hauptkapitel geht den wahren Gründen der Vertreibung nach: es behandelt, welche Pläne und Akten des NS-Deutschlands die Wille zur Vertreibung ausgelöst haben konnten, wie die Wehrmacht in den betroffenen Gebieten handelte. Auch in diesem Teil werden die unterschiedlichen Interpretationen der Potsdamer Konferenz besprochen.

Im dritten Teil werden die zeitgenössischen, teilweisen journalistischen Bearbeitungen bzw. die Einstellung der Bundesrepublik Deutschland zur Frage untersucht. Das letzte Kapitel stellt dar, wie unterschiedlich selbst die Vertriebenen an die Ereignisse erinnern und welche Traditionen es unter den Historikern beim Bearbeiten des Themas gibt. Im umfangreichen Anhang des Buches werden Statistiken über die Geschichte, Vor- und Nachgeschichte der Vertreibung veröffentlicht.

Das Buch empfehlen wir denjenigen, die gerne einen gründlichen Überblick darüber lesen möchten, welche Interpretationen der Vertreibung im deutschen Denken präsent sind.

Eva Hahn, Hans Henning Hahn: Die Vertreibung im deutschen Erinnern. Legenden, Mythos, Geschichte
Paderborn, München, Wien, Zürich : Schöningh, 2010
839 S.
Sprache: Deutsch